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Feier im Wald: Jeder Teil dieser Erde ist heilig

 

Kurzbeschrieb

  • Achtsamkeit gegenüber der Natur

  • Bewusstsein schärfen, dass wir Mensch und Natur nicht besitzen können

  • Achtsamkeit im Lager vertiefen

Organisatorisches

Blaue Tabelle aus dem Dokument

Material:

  • Textvorlage Häuptling Seattle

  • Zettel, Stifte

  • Feuerzeug

  • ev. Verkleidung für Häuptling Seattle

  • Lied, ev. Gitarre

Bemerkungen:

 ! Gefahr von “Kultureller Aneignung”: Besonders mit älteren Tn (z.B. Leitenden) kann auch gut das Thema “Indianer”/ Indigene Völker / Native Americans aufgegriffen werden. Umgang und Achtsamkeit gegenüber der Natur kann auch in Umgang und Achtsamkeit gegenüber den Menschen (konkret: anderen Kulturen) erweitert werden.

Beschrieb

Einstiegspiel
Nicht zu weit auseinander liegende Bäume werden mit Absperrband gekennzeichnet. Die Teilnehmenden haben die Aufgabe, möglichst
schnell alle Baumstämme zu berühren. Während der Aufgabenausführung hält die Spielleitung eine Anzahl Finger hoch,
welche die Gruppengrösse bestimmt (z.B. „drei!“). Die Teilnehmenden
bilden so schnell wie möglich als 3er-Gruppen einen Kreis um einen der gekennzeichneten Baumstämme.


Aktion
Naturmandala (siehe Bäumiger Moment mit Naturmandalas); die
Mandalastandorte sollten so ausgewählt werden, dass bei den
gemeinsamen Elemente, alle die Mandalas sehen können); die
Gruppen, welche zuerst fertig ist, macht das Feuer. Bei jeder Gruppe ist ein Leiter/eine Leiterin. Wenn noch nicht alle soweit sind, entfernt sich die Gruppe etwas vom Mandalaplatz und macht einfach
Hosensackspiele.


Text
Auszug aus der Rede des Indianerhäuptlings Seattle vor dem
amerikanischen Kongress vorlesen oder von einem Leiter/einer Leiterin darstellen lassen:


„Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig, jede glitzernde
Tannennadel, jeder sandige Strand, jeder Nebel in den dunkeln
Wäldern, jede Lichtung, jedes summende Insekt ist heilig in den
Gedanken und Erfahrungen meines Volkes. Der Saft, der in den
Bäumen steigt, trägt die Erinnerung des roten Mannes. Die Toten der
Weissen vergessen das Land ihrer Geburt, wenn sie fortgehen, um
unter den Sternen zu wandeln. Unsere Toten vergessen diese
wunderbare Erde nie, denn sie ist des roten Mannes Mutter. Wir sind ein Teil dieser Erde, und sie ist ein Teil von uns. Die duftenden Blumen sind unsere Schwestern, die Rehe, das Pferd, der grosse Adler – sind unsere Brüder. Die felsigen Höhen, die saftigen Wiesen, die Körperwärme des Ponys und des Menschen, sie alle gehören zur gleichen Familie...
Das Ansinnen des weissen Mannes, unser Land zu kaufen, werden wir
bedenken. Aber mein Volk fragt, was denn will der weisse Mann
kaufen? Wie kann man den Himmel oder die Wärme der Erde kaufen
oder die Schnelligkeit der Antilope? Wie können wir euch diese Dinge
verkaufen – und wie könnt ihr sie kaufen? Könnt ihr denn mit der Erde
tun, was ihr wollt? Nur weil der rote Mann ein Stück Papier unterzeichnet?
Wenn wir nicht die Frische der Luft und das Glitzern des Wassers
besitzen – wie könnt ihr sie von uns kaufen? Könnt ihr die Büffel
zurückkaufen, wenn der letzte getötet ist?...

Gott gab uns Herrschaft – aus einem besonderen Grund. Doch dieser
Grund ist uns ein Rätsel. Vielleicht könnten wir es verstehen, wenn wir
wüssten, wovon der weisse Mann träumt – welche Hoffnungen er seinen Kindern an langen Winterabenden schildert – und welche Visionen er in ihre Vorstellungen brennt, so dass sie sich nach einem Morgen sehnen.
Aber wir sind Wilde – die Träume des weissen Mannes sind uns
verborgen.
Und weil sie uns verborgen sind, werden wir unsere eigenen Wege
gehen. Da ist nicht viel, was uns verbindet. Doch eines wissen wir: Unser Gott ist derselbe Gott. Diese Erde ist ihm heilig. Er ist der Gott der Menschen.
Diese Erde ist ihm wertvoll, und die Erde zu verletzen heisst, ihren
Schöpfer zu verachten. Selbst der weisse Mann kann der gemeinsamen Bestimmung nicht entgehen. Vielleicht sind wir doch Brüder und Schwestern. Wir werden sehen...“


Diskussion
In den Mandalagruppen. Setzt euch um euer Mandala. Häuptling
Seattle betont, dass die Indianer alles Geschaffene achten, weil es von
Gott erschaffen ist. Deshalb können sie nicht verstehen, warum die
weissen Menschen, Natur und Pflanzen durch ihre Art zu leben kaputt
machen. Sie können auch nicht verstehen, warum sie Land verkaufen
können, wenn es doch Gott gehört.
Ist dass was der Häuptling sagt, heute noch aktuell? Wo werden heute
Menschen, Tiere und Pflanzen kaputt gemacht? Die Stichworte könnten auf Zettel aufgeschrieben werden.


Plenum
Die gesammelten Stichworte werden im Plenum vorgetragen und im
Feuer verbrannt. Nach jeder Gruppe Liedruf: Jeder Teil dieser Erde ist
meinem Volk heilig.


Aktion
Alle legen zu einem anderen Mandala etwas dazu, das ins Bild passt.
Eventuell vorgängig Tannzapfen sammeln und herumgeben lassen.
Diese werden achtsam zu einem Mandala gelegt, ohne das Bild kaputt
zu machen. Deutung: Achtsamkeit untereinander im Lager, Achtsamkeit gegenüber der Natur.

Gebet
Vater Unser. Eventuell kurz eingehen auf den Satz „geheiligt werde dein Name“ – wenn wir achtsam miteinander und der ganzen Schöpfung umgehen, dann freut sich Gott.

 

Liedvorschläge

  • Laudato si

  • Die Erde ist schön