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Die ersetzten Krippenfiguren
Kurzbeschrieb
Lustige Adventsgeschichte mit Laternen- oder Fackelspaziergang.
Organisatorisches
Material: | Geschichte* / Fackel oder Laternen / Holz für Feuer / Feuerzeug / Zündwürfel / Punch/ Guetzli oder Käsefondue / Liedblatt, evtl. Gitarre |
Sicherheit: | Achtung beim Umgang mit Feuer / Fackeln |
Vorbereitungen: | je nachdem Ablauf |
Bemerkungen: | einsetzbar für Waldweihnacht, Scharanlass, Gruppenstunden, Roratefeier usw. Kann gut auf Situation vor Ort angepasst werden. |
Beschrieb
Treffpunkt und Begrüssung und Einleitung:
Hallo zusammen. Schön, dass ihr bei diesem Fackelspaziergang mitmacht. Wir werden bald unsere Laternen oder Fackeln anzünden und auf den Weg gehen. In vier Etappen werden wir euch eine lustige Adventsgeschichte erzählen und dann jeweils zu dieser erzählten Episode ein paar Gedankenanstösse mitgeben. Es ist daher wichtig, dass wir möglichst zusammenbleiben. N.N macht das Schlusslicht und ich werde an der Front sein.
Laternen oder Fackeln anzünden
Lied singen:
Bevor wir jetzt losziehen singen wir ein Lied zusammen.
(Rägebögler 1. Teil - Strophe 1-3)
Lied Rägeboge (inkl. neuen Strophen)
Halt nach ca. 10 Minuten
1. Teil der Geschichte:
Wisst ihr eigentlich, was gestern Fabian passiert ist? Nicht?..., uii, dann will ich euch dies gerne erzählen:
Fabian spielte schon als kleiner Bube gerne mit Krippenfiguren. Und jetzt ist er gerade neun Jahre alt geworden und mag nicht mehr auf Weihnachten warten.
Gestern hat er sich gesagt: „Hey, jetzt ist ja Advent. So kann ich doch wenigstens die Krippe vom Estrich holen“.
Am Nachmittag nach der Schule (seine Eltern waren noch am Arbeiten), stieg Fabian auf den Estrich und suchte die Krippenfiguren. „Oh, wo hat meine Mami diese Figuren letztes Jahr untergebracht?“
Fabian zog einige Schachteln hervor und entdeckte dabei immer wieder neue interessante Gegenstände.
Plötzlich sah er Josef hinter dem schützenden Zeitungspapier hervorblinzeln.
„Ah, da sind die Krippenfiguren.“ jubelte er vor sich hin.
Fabian klemmte die Kiste mit den eingepackten Krippenfiguren unter seine Arme und lief zur steilen Estrich-Leiter.
Einen Moment noch überlegte er sich, was seine Eltern wohl sagen werden, wenn er die Krippe einfach in sein Zimmer nimmt. Doch seine Freude über seinen Krippenfiguren-Fund war grösser als seine Befürchtungen, dass er seitens Mutter oder Vater einen Rüffel kriegt.
Als er mit seinen Krippenfiguren vorsichtig die steile Estrich-Leiter hinunterstieg, da passierte es.
Oje, Fabian trug wieder mal seine Hausschuhe nicht und schlipfte mit seinen Socken bei der Holztreppe aus.
Gedankenanstoss
Wir werden jetzt bald zum nächsten Erzählort marschieren.
In Stille oder in einem Gespräch überlegt euch folgende Punkte:
Was ist mir schon ausgerutscht (böse Bemerkung oder meine Hand oder...)
Wonach hast du schon stark gesucht? Oder wonach suchst du immer noch?
Lied singen:
Bevor wir jetzt losziehen, singen wir ein Lied zusammen.
(Rägebögler 1. Teil - Strophe 4-6)
Marsch zum nächsten Erzählort
(Evtl. in Stille oder mit Diskussion in kleinen Gruppen weitergehen}
Halt nach ca. 10 Minuten
2. Teil der Geschichte:
Fabian schlipfte mit seinen Socken bei der Holztreppe aus.
Im letzten Moment konnte er sich noch am Treppengeländer halten und ist, Gott sei Dank, nicht hinuntergestürzt. Aber reflexartig liess er die Kiste mit den schönen Figuren los. Er konnte nur noch zuschauen, wie die Schachtel der Treppe entlang hinunterpurzelte. Die meisten Krippenfiguren schmetterte es aus der Verpackung und prallten auf dem harten Steinboden im Treppenhaus auf.
Uii!!! Weil die Krippenfiguren aus Ton-Stein waren, war der Aufprall im ganzen Haus hörbar. Fabian stand ganz verdattert und käsebleich auf der Leiter.
„Mein Gott!!!“ rief er vor sich hin und kletterte sich vorsichtig der Treppe entlang zu den Krippenfiguren hinunter.
Ohne zu schauen, wie kaputt diese waren, lass er die Figurenstücke auf dem Steinboden zusammen und steckte sie schnell in die Schachtel zurück.
Frau Meier vom unteren Stockwerk kam wegen dem Lärm aus ihrer Wohnung und rief im Treppenhaus hinauf: „Hallo, ist etwas passiert? Kann ich irgendwie helfen?“
Doch Fabian lief ohne etwas zu antworten in die Wohnung und sprang verdattert in sein Zimmer.
Gedankenanstoss
In Stille oder in einem Gespräch überlegt euch folgende Punkte:
- Von was bist du schon davongelaufen?
- Welche Momente kennst du, die dir unangenehm oder peinlich sind?
Lied singen:
Bevor wir jetzt weitergehen, singen wir die nächsten Strophen des Liedes.
(Rägebögler 1. Teil - Strophe 4-6)
Marsch zum nächsten Erzählort
(Evtl. in Stille oder mit Diskussion in kleinen Gruppen weitergehen)
Halt nach ca. 10 Minuten
3. Teil der Geschichte:
Fabian hatte nicht auf Frau Meiers Frage geantwortet. Er lief ohne etwas zu antworten in die Wohnung und sprang verdattert in sein Zimmer. Er hätte sich alle Haare ausreissen können. „So ein Mist“ hat er verzweifelt gejammert. Auf seinem Bett untersuchte er die kaputten Krippenfiguren.
Jede Figur nahm er vorsichtig aus dem Zeitungspapier und dabei seufzte er: „Ach, das gibt es doch nicht!!! Dem Hirten da hat es den Hirtenstock und beide Beine zerschlagen und dem Schaf schmetterte es sogar den Kopf weg“.
Fabian wurde es richtig übel, als er all diese Figuren aus dem Zeitungspapier rollte und sah, dass nur wenig Figuren diesen Sturz überlebt hatten. Schockiert überlegte er sich, was er jetzt unternehmen solle.
Plötzlich hatte er eine Idee....
Gedankenanstoss
Auf dem letzten Wegstück erzählt einander doch, wie ihr mit einem Misserfolg umgeht. Ziehst du dich eher zurück? Oder sagst du: «jetzt erst recht» und packst es an? Oder ...
Hinweis zu Misserfolg (schlechte Prüfung / im Volley- oder Fussball schlecht gespielt usw.)
Lied singen:
Bevor wir jetzt weiter spazieren, singen wir die nächsten Strophen des Liedes.
(Rägebögler 1. Teil - Strophe 7-10)
Marsch zum letzten Erzählort
(Evtl. in Stille oder mit Diskussion in kleinen Gruppen weitergehen)
Halt nach ca. 10 Minuten (vor dem Feuer)
4. Teil der Geschichte:
Plötzlich hatte Fabian eine Idee.
In seiner grossen Spielkiste fand er verschiedene Spiel-Figuren. Klar waren das nicht richtige Krippenfiguren, aber es waren Gestalten, die er cool fand und im Grunde genommen ebenso zur Krippe passen, wie er selbst.
So suchte Fabian z.B. für den Hirten, dessen Hirtenstab zerbrochen war, eine Figur und fand „Harry Potter“. Dieser verfügte zwar nicht über einen Hirtenstab, aber Harry Potters’s Zauberstab war wenigstens noch voll intakt.
Fabian sass mindestens eine halbe Stunde vor seiner Spielkiste und suchte die passenden Spielfiguren, um die defekten Krippenfiguren zu ersetzen.
Jede Figur bekleidete er mit Puppenkleider oder einigen Stoff-Nastüchern seines Vaters. So erhielt z.B. „Mister Bean“ einen Hirtenrock und „Donald Duck“ ein Engelskleid.
In der Spielkiste fand er einen Rollstuhl seiner Legofiguren. Dort setzte er den Hirten mit den zerschmetterten Beinen hin.
Fabian’s Krippe wurde immer bunter und lebendiger. Der kaputte Esel wurde durch den Teddybären ersetzt und „Spiderman“ stellte Fabian auf das Krippendach. Denn schliesslich soll „Spiderman“ das Jesuskind beschützen, welches „Gott sei Dank“ den Sturz überlebte.
Fabian war mit seinen Gedanken völlig in der Weihnachtsgeschichte versunken. Er hörte auch nicht, wie in der Zwischenzeit seine Eltern nach Hause kamen. Erst, als seine Mutter plötzlich hinter ihm stand und seine neu kreierte Krippe mit grossen Augen bestaunt hatte, da bemerket er seine Mutter und erschrak.
Uii, jetzt machte sich Fabian auf ein Donnerwetter gefasst und mit Tränen in den Augen sagte Fabian, dass es ihm leidtut. Er werde die kaputten Krippenfiguren mit seinem Sackgeld ersetzen.
Aber das Donnerwetter blieb aus. Sein Vater stiess ebenfalls ins Zimmer und begann über Fabians kreative Krippe zu lachen. Die Mutter nahm Fabian liebevoll in ihre Arme.
Und als sie sah, dass „Pipi Langstrumpf“ anstelle der zerbrochenen Maria eingesetzt wurde, da konnte auch sie das Lachen nicht mehr verkneifen.
„Fabian“ sagte seine Mutter. „Ich glaube du hast da eine ganz tolle Krippe erstellt. Denn eigentlich gehören wir alle zu diesen Krippenfiguren. Jede und jeder von uns mit seinen eigenen Ecken und Kanten. Ja, vielleicht können wir uns in deiner eigenen Krippe wiedererkennen.“
Sicher könnt ihr euch vorstellen, wie erleichtert Fabian war.
Und wisst ihr was? Aber pssst, das weiss nämlich Fabian noch nicht!
Denn seine Eltern wollten ihm sowieso eine neue Krippe zu zum Spielen schenken.
Aber die bekommt er dann erst an Weihnachten. Psssst- bitte nichts verraten.
Gedankenanstoss
Egal, welche Ecken und Kanten wir in unserem Leben haben, wir alle dürfen zu dieser Krippe gehören. Dorthin, wo eine neue Kraft um uns und in uns geboren wird. Denn „Mini Farb ond dini, das ged zäme zwe, wäreds 3, 4, 5, 6, 7, wo gärn möchtet zäme blibe, gets e Rägeboge, wo sech cha lo gseh“....
Lied singen:
Aus diesem Lied singen wir jetzt die letzten Strophen
(Rägebögler 1. Teil - Strophe 10 – 15 )
Einander positives Feedback (Rückmeldung) geben
Überlegt euch eine oder mehrere positive (gute) Eigenschaft aus, die die Person neben dir in den Alltag bringt und teile ihr/ihm dies mit. (Z.B. ich erleben dich sehr interessiert. Ich finde, dass du gut mit anderen Menschen umgehen kannst. Wenn ich Schwierigkeiten habe, so kann ich immer auf dich zählen...)
Feier am Feuer
Zusammen wollen wir nun den Abend abrunden, in dem wir einen feinen Punch trinken und evtl. noch etwas essen (z.B. Guetzli oder sogar ein Käsefondue usw.)
«mmmm... en guete.....»
Lied singen:
Und vielleicht finden sogar schöne Adventslieder ihre Melodien im Feuerschein....