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Zur Mitte finden: Wir bauen zusammen ein Labyrinth

 

Kurzbeschrieb

Gemeinsam wird ein Labyrinth gebaut und schauen, ob wir die/unsere Mitte finden können.

Organisatorisches

Material:

  •  Naturmaterialien oder was ihr sonst braucht

Sicherheit:

 

Vorbereitungen:

  •  Symbole vorbereiten

Bemerkungen:

 

Beschrieb

Einführung:

Seit Jahrtausenden bauen und begehen Menschen Labyrinthe und haben diese immer wieder als Räume für spirituelle Erfahrungen erlebt. Die ältesten bezeugten Exemplare stammen aus derselben Zeit wie die frühesten biblischen Texte des Alten Testamentes (ca. 1200 v.Chr.). Labyrinthe orientieren sich an Formen, die in der Natur vorkommen und werden meist in der Natur gebaut. Gerade im christlichen Kontext wurde und wird das Labyrinth immer wieder als spiritueller Ort interpretiert und genutzt.

Wir wollen heute gemeinsam ein Labyrinth bauen und sehen, ob diese bewährte Form auch uns zum Einkehren, Nachdenken, Einordnen – ja vielleicht auch zum Beten anregen kann...

Da trifft es sich natürlich gut, dass im gemeinsamen Bau eines Labyrinthes gleich alle fünf Jubla-Grundsätze verwirklicht sind:

  •  zusammen sein

  •  kreativ sein

  •  mitbestimmen

  •  Natur erleben

  •  Glauben leben

Eure Aufgabe:

Ihr baut in den folgenden 45 Minuten in 4er/5er-Gruppen gemeinsam ein Labyrinth. In Gestaltung und Bedeutungsgebung seid ihr weitgehend frei. Es gibt nur ein paar wenige feste Pflöcke:

  • das Labyrinth besteht aus Naturmaterialien: Schnee, Bäume, Zweige, Steine,

  • Gras, Humus, Bach usw. Ausnahme (fakultativ): Schnur / Absperrband

  • euer Labyrinth hat einen Eingang, eine Mitte und einen Ausgang.

  • Es ist eine Art „Reflexions-Waschmaschiene“: Man geht rein, ruht, lässt los, denkt nach, betet, betrachtet seine Prioritäten, setzt diese evtl. neu und geht gestärkt und mit den gezogenen Konsequenzen heraus „zurück ins Leben“.

  • Die Symbole auf den laminierten Blättern könnt ihr im Labyrinth verwenden, z.B. als Raum/ Wand/ “Richtschnur“/ Eingang/ Ausgang/ Mitte. Ihr seid natürlich frei, welche dieser (und welche weiteren) Symbole ihr benutzt.

Macht euch zu den eingebauten Symbolen Gedanken: warum habt ihr sie wie verwendet? Für was stehen sie konkret (z.B. berufliche Sackgasse / Freund*innenschaft als grosser Ruheraum etc...)?

Begehung:

Im Anschluss an die Gestaltung könnt ihr euer Labyrinth allen Teilnehmenden vorstellen. Ihr bestimmt selbst, wie diese Begehung genau stattfinden soll: einzeln / als Gruppe / still oder kommentiert / mit geschlossenen Augen usw. Eine kurze Erklärung, was ihr euch überlegt habt, ist dabei sicher sinnvoll.

Pro Labyrinth stehen zehn Minuten zur Verfügung.

Inhaltliche Anregungen (Transfer):

  • Labyrinthe können Orientierungs- und Denkhilfen sein, um über sein Leben nachzudenken. Um ans Ziel zu gelangen muss man irgendwo anfangen, Entscheidungen treffen, beharrlich weitergehen, ab und zu auch stehenbleiben. Labyrinthe zeigen auf, dass hinter dem vermeintlichen Chaos eine Ordnung herrscht. Labyrinthe haben eine Mitte, welche als Ziel und Sinn des ganzen gedeutet werden kann.

  • Mystagogisch betrachtet kann diese Suche nach der Mitte und der Weg dahin als spiritueller Weg und so als Beitrag zur religiösen Entwicklung (und damit zur Persönlichkeitsentwicklung) gesehen werden: Ein Labyrinth kann (wie ein Präses...) Räume öffnen, die dazu ermutigen, sich die grossen Fragen des Lebens zu stellen und darüber mit anderen zu diskutieren. Die Deutungshoheit bleibt dabei bei denen die das Labyrinth erschaffen oder begehen.

Methodische Varianten:

  • Gruppengrösse verändern: Einzeln / Gruppe / Schar

  • Zeitbegrenzung verändern: Ganzer Scharanlass oder ganzes Lager (z.B. jeden Tag neue Elemente einbauen) / mit Lagermotto verbinden / jeden Morgen mit einer anderen Gruppe einen Teil bauen / mit Besinnung verbinden usw.

  • Materialien verändern: Begrenzung auf ein bestimmtes Material (z.B.  nur Steine, nur Bäume, nur in Humus oder Schnee eingraben / Militärblachen als Wände verwenden usw.

  • Grundform fix definieren: Viereck, Dreieck, Kreuz, Kreis, Jakobsmuschel / mit oder ohne Ein-, Ausgang und Mitte / mehrere oder nur ein Lösungsweg / „Leitschnur“ einführen: für was steht sie?

  • In der Dunkelheit: z.B. mit Feuer/Fackeln/Kerzen beleuchten

  • Anpassung des inhaltlichen Auftrages (altersgerecht): „Bisheriges Leben nachstellen“ / „Lebensrätsel“ / „Je mehr zur Mitte, desto wichtiger, lieber usw.

  • Begehung verändern: Als Rätselaufgabe (einzeln oder als Gruppe) / auf Zeit / evtl. blind (Tasten oder mit Anweisungen von aussen)