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Gesprächstechniken

Bei herausfordernden Gesprächen wie Konfliktgesprächen zwischen zwei Kursleitenden, Mitteilung einer Nichtqualifikation, Gesprächen mit Personen, die nichts sagen möchten, oder Gesprächen zu sehr emotionalen Themen kann es zu Reaktionen kommen, die nicht einfach zu handhaben sind. Starke Gefühle wie Panik, Verleugnung, Aggression oder Trauer können auftreten. Die folgenden Gesprächstechniken unterstützen in solchen Situationen und können auch bei schweigsamen Gesprächspartner*innen helfen.


Gesprächstechniken

  • Geduldig sein, zuhören und das Gegenüber ausreden lassen

  • Die volle Aufmerksamkeit beim Gegenüber haben

  • Den Willen zeigen, unterstützen zu wollen

  • Den Vorfall ernst nehmen

  • Sich auf mögliche Reaktionen wie Enttäuschung, Wut, Trauer, Empörung, Frust, Verunsicherung durch die Teilnehmenden einstellen

  • Innerlich den Teilnehmenden das Recht auf eine persönliche Reaktion einräumen

Nicht hilfreich sind folgende Verhaltensweisen:

  • Bemerkungen, die eher reizen

  • Bemerkungen die, Bedeutung, Niveau, Status, Erfahrung, Intelligenz, Urteilsfähigkeit in Frage stellen

  • (Abwertende) Vergleiche mit anderen

  • Vorwürfe mit Gegenvorwürfen erwidern

  • Werten oder interpretieren, Aussagen persönlich nehmen

  • Persönliche Angriffe und verletzende Formulierungen äussern


Gesprächstechniken beim Mitteilen negativer Nachrichten oder Eindrücke

  • Auf einen guten Beginn des Gespräches achten – Unangenehme Mitteilungen, ohne zu zögern, offen und klar kommunizieren

  • Nicht bagatellisieren oder dramatisieren, sondern ganz offen darüber reden (Ich möchte dir erklären, aus welchen Gründen ... Der Entscheid war nicht einfach ...)

  • Negativen Gefühlen Platz einräumen (Es ist okay, wenn du enttäuscht bist.)

  • Der Reaktion auf die Nachricht Zeit einräumen (nicht relativieren, abschwächen)

  • Auf eigene Glaubwürdigkeit achten (kein gekünsteltes Mitleid)

  • Mit Teilnehmenden die Konsequenzen, die sich aus der unangenehmen Mitteilung ergeben, besprechen (Was heisst das für dich? Was brauchst du von mir/uns?)

  • Beobachtungen direkt, konkret und genau bezeichnen (In der Situation XY hast du ... In einer solchen Situation erwarten wir von einem GLK-Leitenden ...)

  • Kritikpunkte offen auf den Tisch legen, nicht um den heissen Brei reden

  • Strukturiert anhand der Qualifikationskriterien vorgehen (Verantwortungsvoll handeln heisst ..., dies konnten wir im Rahmen des Kurses nicht beobachten.)

  • Beobachtetes Verhalten nicht generalisieren (In der Situation XY habe ich gesehen, ...)

  • Nicht auf Nebensächlichkeiten herumreiten


Quellenangaben:
Pfadibewegung Schweiz (Hg., 2016): Rückmelden, Qualifizieren und Fördern im Ausbildungskurs, Bern, 33 – 38.
Horber Dörig, Sonja (2015): Kommunikation und Beratung. Elterngespräche. Handout FHNW ISP, Basel.


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