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Positive Eigenschaften fördern

Mit der Grundhaltung, dass eine schlechte Eigenschaft immer etwas zu viel einer guten Eigenschaft ist, werden Ziele mit Teilnehmenden gemeinsam erarbeitet. Die Methode eignet sich vor allem für Zwischengespräche, da damit eine Förderung im Kurs angestrebt wird. Sie ermöglicht auf konstruktive Weise Schwachstellen anzusprechen und den Fokus auf die notwendige Entwicklung zu legen. Dabei werden Eigenschaften einander gegenübergestellt. Als Grundlage dafür dient das Wertequadrat (vgl. J+S-Broschüre Kommunikation, Feedback S. 27ff).


Anwendungsbeispiel

Aufgrund von Beobachtungen wird im Kurs ein zentraler Aspekt ausgewählt, den man dem*der TN zurückmelden und ihn*sie dahingehend fördern möchte.

Im Kurs gibt sich ein*e TN verschlossen, bringt sich in der Gruppe nicht ein, gibt nichts von sich preis. Das Verhalten wird im Kursteam als Verschlossenheit interpretiert.
Positiv könnte die Verschlossenheit auch als Zurückhaltung gewertet werden: eine Person, die sich nicht in den Vordergrund stellen muss, andere zu Wort kommen lässt. Darauf wird nun der Fokus gelegt.

Indem wir der Zurückhaltung eine Eigenschaft gegenüber stellen, die im Gegensatz zur beobachteten negativen Eigenschaft steht (schliessen sich gegenseitig aus) und die mit der positiven Eigenschaft im Gleichgewicht steht, können wir den Fokus zur Förderung auf eine andere positive Eigenschaft lenken. Mit der im Beispiel verwendeten Offenheit ist eine Person gemeint, die auf andere Personen zugeht, offen ist für deren Meinung und nachfragt, was andere denken. Entwickelt sich der*die TN in Richtung Offenheit, wirkt er*sie nicht mehr verschlossen und muss seine*ihre positive Zurückhaltung nicht ganz aufgeben. Beachtet werden muss jedoch auch, dass wenn Offenheit in diesem Fall übertrieben wird, es so wirken könnte, als würde sich die Person einschmeicheln, was wiederum negativ gewertet werden würde.

Durch das Aufzeigen der verschiedenen Eigenschaften und Beispielen dazu kann die Förderung auf eine weitere positive Eigenschaft gelegt werden.
Im Fördergespräch wird das Wertequadrat dem*der TN anhand eines Beispiels erklärt. Gemeinsam wird dann erarbeitet, welche Massnahmen die geforderte Entwicklung unterstützen könnten. Gemeinsam wird ein Ziel formuliert und das weitere Vorgehen definiert.

Anwendung

  • zwingt, genau auf den Punkt zu bringen, was man rückmelden möchte

  • zwingt nicht nur Negatives zu sehen

  • nur für zentrale Rückmeldungen nutzen

  • Visualisierung unterstützt Verständnis TN

  • relativ aufwändige Vorbereitung und nicht immer einsetzbar

Begrifflichkeiten

Das Finden der Begrifflichkeiten ist ein Sprachspiel. Oft lohnt es sich, mehrere Begriffe zu notieren und unpassende wieder zu streichen.

Wenn möglich, alle Begriffe mit Beobachtungen untermauern.


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