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In die Gänge kommen

 

Kurzbeschrieb

„So langsam kommen wir wieder in die Gänge!“. Dieses Fahrrad-Sprichwort lässt sich immer wieder auf das gesellschaftliche Leben und die Jubla-Aktivitäten beziehen. Nach den Lockerung der Corona-Einschränkungen, aber auch nach Ferien oder grossen Pausen. Der Alltag mit Gruppenstunden, Scharanlässen, Höcks und Lagern nimmt wieder Fahrt auf. Wie beim Sport gilt auch für die Jubla: Nicht direkt mit Vollgas starten, sondern angewöhnen, aufwärmen und sachte angehen! Folgender Beispielblock spiritueller Animation schafft Raum, um dieses "langsame Hochfahren" symbolisch spürbar zu machen und als Gruppe darüber zu diskutieren, wo die Prioritäten liegen sollen.

Organisatorisches

Blaue Tabelle aus dem Dokument

Ziel

Besonderer Moment teilen: Bewusster Reaktivierungsakt nach Pause (Übergang / Wiederanfang)

Inhalte

Bewusster Neustart gestalten, (Vor-)Freude, Schonung, Neues wagen / Altes hinter sich lassen

Zeitpunkt

Ein- oder Ausstieg von Leitungshöck, Scharanlass, Lager, Grossanlass, KK/BV

Sichtbare Handlung

Hüpfen / Gemeinsames Stellen und bewegen einer Figur

Symbolgehalt

Wiedererwachen, Aufstehen, es gemeinsam schaffen, auf sich und andere Rücksicht nehmen

Religiöser Bezug

Je nach Variante der Geschichte: christlich / nicht religiös

Beschrieb

Einstieg

Die Block-Leitung sitzt auf einer (symbolischen) Toilette und nimmt ihr Smartphone hervor. Beim Durchscrollen entdeckt sie eine Geschichte, welche sie gleich allen vorliest:

Überleitung:

Nun versucht die Block-Leitung theatralisch aufzustehen und merkt, dass ihr ein Bein eingeschlafen ist:

=> "Ihr kennt das doch alle: Man sitzt gemütlich auf dem Thron, surft rum, schaut, was so in den sozialen Medien aktuell ist oder liest den neusten Jubla-Blog. Ist das Geschäft verrichtet und der Artikel gelesen versucht man aufzustehen, aber ojee, das Bein ist eingeschlafen...

...im übertragenen Sinne ist das mit der aktuellen Situation  vergleichbar: Wir sind lange "sitzen geblieben" - das ein oder andere Bein ist dabei eingeschlafen. Wir können nicht von heute auf morgen einfach so weitermachen, wie es vorher war. Wir stehen noch auf wackeligen Beinen. Aber immerhin, wir stehen wieder. Diese Angewöhnungsphase wollen wir nun 1:1 ausprobieren."

Hauptteil: Aktivität - in die Gänge kommen

Versuchen wir also, wieder in die Gänge zu kommen und hüpfen auf einem Bein (das andere ist noch eingeschlafen): 

Runde 1: Alle hüpfen für sich allein auf einem Bein herum und nehmen wahr, wie einschränkend das ist.

Runde 2: Je zwei TN stehen sich gegenüber und spiegeln sich gegenseitig: Auf einem Bein hüpfend machen sie nach, was der*die andere vormacht (Abstände einhalten). 

Runde 3: Aus Personen bilden wir ein Fahrrad (vgl. Abbildung - je nach TN-Zahl können die Kreise grösser oder kleiner sein und das Kettenrad, das Ritzel und die Kette weggelassen werden): 

  • Zwei grosse Kreise (Räder) 

  • ein mittelgrosser Kreis (Kettenrad) 

  • ein kleiner Kreis (Ritzel) 

  • ein Oval (Kette) um den mittelgrossen und kleinen Kreisherum

Sobald das Fahrrad-Konstrukt steht, versuchen wir, gleichmässig und aufeinander abgestimmt alle Räder in Bewegung zu bringen (allf. immer noch hüpfend), so dass das Fahrrad (unsere Gruppe) als Ganzes vorwärts kommt. Zuerst langsam anfahren (Hügel hochfahren) und sobald es flüssig wird, immer schneller werden bis das definierte Ziel erreicht ist. Variante: Musik abspielen, die immer schneller und/oder lauter wird. 

Ausstieg: Fazit und Auswertung

Auswertung: Wir diskutieren gemeinsam, was gut und was weniger gut funktioniert hat. An was hat das gelegen? Was hat uns besonders geholfen? Was war wichtig für mich? Was war hinderlich? 

Link zur aktuellen Situation: Wir haben das Fahrrad wieder angetrieben, sind angetreten und haben unser Ziel erreicht. Das wollen wir nun auch mit unseren Jubla-Aktivitäten tun: Langsam und bewusst wieder in die Gänge kommen, ohne es zu übertreiben. Denn: Körper und Geist brauchen eine gewisse Angewöhnungszeit.  

Austausch/Diskussion: Was brauchen wir, um wieder Fahrt aufzunehmen? Wie wollen wir starten? Was wollen wir lostreten und was lassen wir im Moment noch liegen? Was ist besonders wichtig und: gibt es alte Zöpfe, die wir in den Neustart gar nicht mitnehmen wollen?

Abschluss-Variante zur Geschichte «Der Junge, dem ein Arm fehlte»: 

Der Junge in der Geschichte vom Einstieg hat seine Einschränkungen genutzt: Weil ihm ein Arm fehlte, konnten seine Gegner diesen speziellen Griff nicht abwehren. Wir haben immer noch mit "Einschränkungen" zu kämpfen. Vielleicht gelingt es uns aber auch, die Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Pandemie für unseren Neustart bewusst zu nutzen. Vielleicht haben wir Methoden erlernt, die sich bewährt haben. Vielleicht ist es ganz gut, dass nicht alles genau gleich sein wird wie zuvor?

Abschluss-Variante zur Geschichte «Die Heilung des Gelähmten»: 

Der Gelähmte in der Apostelgeschichte war am Betteln für Almosen. Doch was ihn glücklich machte, war nicht Geld, sondern die Fähigkeit, wieder aufstehen zu können und sich zu bewegen. Im vergangenen Jahr waren wir auch oft wie gelähmt. Wir konnten vieles nicht mehr so tun, wie wir es gewohnt waren – das hat viele von uns traurig gemacht oder verunsichert. Allmählich lockert sich die Situation. Freuen wir uns an dem, was wieder möglich ist und gehen dies Schritt für Schritt an, anstatt uns darüber zu nerven, was (noch) nicht möglich ist.  

Abschluss-Variante zur Geschichte des «Lazarus»: Gebet

«Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.», hat Marta im Bibeltext gesagt, den wir zum Einstieg gehört haben. Darauf hat Christus Lazarus wieder zum Leben erweckt. Ganz so einfach ist es wohl nicht. Aber wir können Gott darum bitten, uns beim Wiederantritt unserer Aktivitäten zu begleiten und zu unterstützen. Gemeinsam formulieren wir Bitten, was wir für einen gelingenden "Antritt" brauchen.