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Das Thema Grenzen im Jubla-Alltag thematisieren

Im Folgenden findest du Spiele, die (im weiteren Sinn) zu den Themen Grenzen, Grenzverletzung und sexuelle Gewalt und deren Prävention passen. Einige sind speziell für Ausbildungskurse und Teams, andere auch für Kindergruppen geeignet.


Die Themenbereiche Wahrnehmung, Mitbestimmen, Persönlichkeit, Geschlechterrollen, Sexualität und Grenzen dienen als Anregung und Input für Diskussionen in Kursen und Teams. Durch eine allgemeine, umfassende Auseinandersetzung und Sensibilisierung für Grenzen und Grenzverletzungen soll Prävention von Sexueller Gewalt betrieben werden. Der Zusammenhang zur Sexuellen Gewalt muss dabei nicht immer hergestellt werden.

Es ist bei den meisten Spielen wichtig, dass die Teilnehmenden sich nach dem Spiel über das Erlebte und ihre Gefühle austauschen können. So kann der Übergang zu einem Thema, das du ansprechen möchtest, optimal gestaltet werden.

Beachte:

Spiele, welche Grenzen verletzen könnten, sollten immer freiwillig sein. Am besten bietet ihr zusätzlich eine Alternative an.


Wahrnehmung

Kennenlernspiel

In Zweiergruppen versucht man sich allein auf Grund des ersten Eindrucks und der körperlichen Erscheinung Stärken und Schwächen zuzuweisen. Beachtet Gesicht und Hände, sie sagen viel über eine Person aus. Was war richtig, was falsch? Im Plenum einander aufgrund der Stärken (und Schwächen) vorstellen.

 

Händeraten

Der Person in der Mitte des Kreises werden die Augen verbunden. Dann tauschen die Aussenstehenden den Standort. Aufgabe dieser Person ist es, herauszufinden, zu wem welche Hände gehören (an Stelle der Hände können auch die Kragen erraten werden).

 

Steinhauer

Die Steinhauerin stellt ihren Partner in eine Stellung und Mimik, die ihre momentane Stimmung ausdrückt.

 

Klopfspiel

Alle suchen sich für dieses Spiel einen Partner oder eine Partnerin. Eine Person schliesst die Augen und dreht der anderen den Rücken zu. Die andere Person fängt mit dem Klopfen an und folgt folgender Anleitung: Schaut euch kurz den Menschen an, der vor euch steht, ihr werdet auf seinem Körper eine Klopfreise unternehmen. Ihr beginnt sanft mit dem Klopfen auf dem Scheitel des Kopfes. Nun geht eure Klopfreise über den Nacken hinunter zu den Schultern ...über die Arme bis zu den Fingern ... zurück zu den Schultern... den Rücken hinunter ...über den Po ...zu den Beinen ...bis zu den Knöcheln ...und den Füssen. Die Reise geht wieder zurück, bis ihr wieder beim Scheitel angelangt seid. Wechselt die Rollen. Wichtig: Freiwilligkeit; Gleichgeschlechtliche Teams

 

Tastreise mit den Füssen

Legt die Unterlagen an einem geeigneten flachen Ort zu einem Tastweg aus. Achtet dabei auf Abwechslung zwischen den verschiedenen Materialien. Zum Laufen auf dem Tastweg muss man barfuss gehen und die Augen verbunden haben. Am besten geht man in Zweiergruppen, einer geht auf dem Tastweg und erzählt dem anderen laufend, was er mit den Füssen fühlt.

Als mögliche Unterlagen eignen sich: Nasses Tuch, zerknüllte Zeitungen, Stroh, Tannzapfen, Eierkartons, Styropor-Füllmaterial, Seil-Knäuel, Teppichreste, Spiegel, Luftmatratze

 

Gedanken Input und Auswertungstipp

Wie wäre es, wenn du immer auf die Augen und/oder die Ohren verzichten müsstest?

 

Bushaltestelle

Die Gruppe stellt sich in einer Reihe als Schlange an der Bushaltestelle auf. Eine Person kommt nun zur Schlange und sagt dem Ersten in der Reihe etwas in einer bestimmten Gefühlslage (z.B. fröhlich, traurig, wütend, lachend, verliebt, schläfrig, eilig usw.). Der Erste in der Schlange muss dem Zweiten das genau gleiche weitersagen, der Zweite dem Dritten usw... Der Letzte geht an der Schlange vorbei und sagt es vor sich hin. Dann startet er mit etwas Anderem von vorne. Nach einer gewissen Zeit kann man Varianten einbringen, so muss man z.B. den Gefühlsausdruck verstärkt weitergeben oder nur vorspielen.

 

Gedanken Input und Auswertungstipp

Konnte ich meine Hemmungen ablegen und mein Gefühl frisch drauflos spielen?

 

Wache im Wald

Alle Teilnehmenden rüsten sich mit Proviant, warmen Kleidern (evt. Wolldecke) und genügend Holz aus. Danach geht jeder an seinen Ort, entfacht sein Feuer und hängt seinen Gedanken nach.

Eine solche Nachtwache ist am eindrücklichsten, wenn man sie allein unternimmt. In einer Gruppe am Feuer wird man zu leicht von den eigenen Gedanken abgelenkt. Zum Schluss könnt ihr die Morgendämmerung geniessen - eine Zeit, die man wenig kennt, die aber wunderschön ist.

 

Varianten

Statt eine ganze Nacht zu wachen, macht ihr einen Einsatzplan, so dass jeder etwa eine Stunde vor dem Feuer verbringen kann.

In einem Lager ist jeden Abend eine andere Person mit der Nachtwache dran.

 

Gedanken Input und Auswertungstipp

Stille und Einsamkeit werden von vielen Menschen als bedrückend und unangenehm empfunden. Stille kann aber auch sehr erholsam sein: An einer einsamen Stelle im Wald lässt man seinen Gedanken freien Lauf, hat Zeit, über Probleme nachzudenken, die einen seit langem beschäftigen, lauscht den Geräuschen der Natur usw. Natürlich kann man Stille und Einsamkeit auch tagsüber geniessen, vorausgesetzt, man findet einen ungestörten Platz. Besonders geeignet für eine solche “stille Zeit” ist aber eine Nachtwache im Wald.

 

 

Mitbestimmen

Teamsitzung

Effiziente und zielgerichtete Sitzungen, bei denen das Wesentliche nicht neben Belanglosigkeiten untergeht sind nicht ganz einfach zu erreichen.

 

Ablauf

Eine Traktandenliste zeigt allen, worum es an der Sitzung überhaupt geht. Dabei helfen feste Punkte:

1. Gemeinsamer Einstieg

2. Kurzer Rückblick. Wie lief es heute/ seit der letzten Sitzung? Was ging gut und was bereitete mir/uns Mühe? Was müssen wir ändern?

3. Ablauf des nächsten Programms. Was läuft konkret? Wer ist wofür verantwortlich? Wer macht wo mit?

 

Tipps

Wenige Sitzungsregeln erleichtern die Zusammenarbeit.

Der Zeitpunkt der Sitzung hat oft einen Einfluss auf das Resultat.

Nach einer einstündigen Sitzung wird wahrscheinlich die Energie draussen sein.

Es ist sinnvoll, wenn jemand auf die Uhr schaut und wieder zum Thema zurückführt, wenn man sich davon entfernt hat.

Beschlüsse sollen schriftlich festgehalten werden, damit man sich orientieren kann. Auch verteilte Aufträge werden festgehalten, da dies die Verbindlichkeit erhöht.

Die Mitbestimmung der Kinder und Jugendlichen kann durch die Teilnahme einer Delegation erhöht werden.

Ein heikler Moment bei Sitzungen sind oft die Entscheidungen. Wird der Entscheid durch Einstimmigkeit, Abstimmung oder sogar durch Zufall getroffen? Hat am Schluss noch jemand das Vetorecht?

 

Ämtlirat

Ein Thema im Lager sind immer wieder die kleinen Ämter wie abwaschen, abtrocknen, Duschen/WC saubermachen, aufräumen, in der Küche helfen. Grundsätzlich kann natürlich die Lagerleitung bestimmen, wer dazu verknurrt werden soll. Gerade bei diesen kleinen Dingen kommt es jedoch sehr stark auf Zusammenarbeit und Solidarität an. Wie wäre es, wenn am ersten Abend - oder sogar schon vor dem Lager - alle Teilnehmenden untereinander ausmachen, wer was zu erledigen hat? Die Beteiligten besetzen die verschiedenen Ämtli selbst (evt. freiwillig) und erleben ihre Arbeit als Beitrag zur Gemeinschaft.

 

Ablauf

Die Küchenjungen, die schwingende Kelle, die kratzende Bürste und wie sie alle heissen, sind ausgeflogen. Jetzt müsst ihr selbst schauen, dass ihr diese Posten besetzt. Deshalb beruft ihr den Ämtlirat ein. Zuerst wählt ihr eine Präsidentin, einen Vizepräsidenten und eine protokollführende Person. Je nachdem könnt ihr die Ämtli verlosen oder per Glücksrad zuteilen. Aber: alle Beteiligten haben ein Vetorecht und können das Amt ablehnen. Dieses Veto kann nur durch eine 2/3- Mehrheit des Rates aufgehoben werden; die Betroffenen muss aber wichtige Gründe für das Veto nennen können. Präsidentin, Vizepräsident und Protokollführerin sind für die Überwachung der Arbeiten zuständig und können unter Umständen den Rat zu einer Krisensitzung zusammenrufen.

 

Material

Glücksrad oder Lösli, Packpapier für Riesenprotokoll, würdige Klamotten für Präsidium, Symbole für Ämtli (Kelle, WC-Bürste usw.).

Tontopf - Crash

Die Steinhauerin stellt ihren Partner in eine Stellung und Mimik, die ihre momentane Stimmung ausdrückt.

Klopfspiel

Der Tontopf - Crash bringt eine Gruppe dazu, unter erschwerten Bedingungen zusammenzuarbeiten. Die Gruppe kann sich mit Hilfe des Tontopf - Crashs bewusst werden, wie bei ihr die Zusammenarbeit funktioniert, und welche Rolle jedes einzelne in der Gruppe einnimmt.

Ablauf

Stelle das Material auf einem Tisch bereit und erteile der Gruppe den Auftrag, ausschliesslich mit dem vorbereiteten Material eine Konstruktion zu bauen, die einen Tontopf schützt der aus dem 1. Stock fliegt. Dabei darf nicht gesprochen werden. Die Gruppe hat nun einige Minuten Zeit, eine Schutzkonstruktion zu bauen. Du beobachtest das stille Geschehen. Dann begutachtet ihr die Konstruktionen und stellt sie vor. Nun gehen alle zum Testen in den 1. Stock und lassen ihre Konstruktion mit dem Tontopf aus dem Fenster fallen.

Danach sitzt die Gruppe zusammen und analysiert das Geschehen. Wer hat wie kommuniziert, wessen Plan wurde verwirklicht, wer hat welchen Anteil an der Konstruktion gehabt, welche Rollen hatte man während dieser Zeit?

 

Material pro Gruppe

1 kleiner Tontopf, Ballon, 1m Schnur, Papier, ein Pingpongbällchen, 100g Mehl, 6 Schrauben, Leim, Klebestreifen, Schere oder 15 Trinkhalme und Klebstreifen

 

Team – Torte

Das Spiel ist ein guter Gesprächseinstieg über die Beurteilung und Bewertung der Arbeiten im Team.

 

Ablauf

Jede Person hat ein Blatt Papier vor sich und malt darauf einen möglichst grossen Kreis. Der ganze Kreis ist eine Torte und stellt alle Arbeit des Teams dar. Jede Person soll nun für jedes Team-Mitglied Tortenstücke hineinzeichnen, und zwar so grosse Stücke, wie sie die Arbeit der einzelnen Personen beurteilt. Für die gemeinsamen Tätigkeiten wird auch noch ein Stück eingezeichnet. In die einzelnen Tortenstücke werden die Namen und Tätigkeiten hineingeschrieben. Dann wird ausgetauscht, verglichen und diskutiert.

 

Persönlichkeit

Schüttelhit

Sprechgesang: Dä XY isch en guete Typ, das wüssed mir und alli andere Lüüt/ D’XX isch ä gueti Frau, das wüssed mir, und alli andre au; drum chum au du, und mach doch mit, bi eusem neue Schüttelhit, und obe schüttle schüttle (Arme über Kopf schütteln), unde schüttle schüttle, rechts ..., links ...

 

Lobrunde

Person steht in die Kreismitte, die Aussenstehenden zählen alles Positive, das ihnen zu dieser Person einfällt auf. Nach Gesagtem kommt immer die Welle oder Klatschen.

 

Vertrauensspiele

Fünf Spiele, um Gefühlen von Beklommenheit und Angst zu begegnen. Vertrauen in die Mitspieler gewinnen und Ängste überwinden.

Eine Person steht auf einer Erhöhung, schliesst die Augen und lässt sich steif in die auffangenden Arme der Mitspielenden fallen. Was fühlt ihr dabei?

Eine Person bewegt sich blind und reagiert nur auf die Signale der Partnerin oder des Partners (Körper berühren, Stimme).

Zwei Spielende stehen sich in einer grösseren Entfernung gegenüber und schliessen die Augen. Beide strecken die Handfläche nach vorne und steuern aufeinander zu. Wie verhält es sich mit dem Tempo von Beginn an bis zur Berührung? Was fühlt ihr dabei?

Jemand rennt blind auf ein Hindernis zu, wird aber kurz vorher von Mitspielenden abgefangen. Was ist das für ein Gefühl?

Ein Kind mit Laub, Erde oder anderem Material zudecken. Je nach Material kann es versuchen, sich selbständig zu befreien. Vorsicht: freie Atmung sicherstellen (Kopf freihalten) und beim Kind bleiben.

 

Gedanken-Inputs und Auswertungstipp

Die Kinder zu diesen Spielen ermutigen, aber nicht zwingen. Wer nicht will wird nicht blossgestellt - sonst zerstören die Spiele das Vertrauen.

 

 

Geschlechterrollen

Rollenspiele

Rollenspiele sind unterhaltsam und können viel aufzeigen. Es ist uns kaum bewusst, dass wir uns in vielen privaten und öffentlichen Situationen genau so verhalten, wie es von uns als Frau/Mann erwartet wird.

 

Ziele der Rollenspiele

Sensibilisierung auf geschlechtsspezifische Kulturmuster und Verhaltensweisen; Erkennen der Abhängigkeit verschiedener Reaktionen von den Erwartungen anderer; Wahrnehmen geschlechtsspezifischer Rollenanteile.

mögliche Ausgangssituationen (Geschlecht kann ausgetauscht werden!)

Zwei 17-jährige Mädchen sitzen auf einer Bank im Park; zwei ihnen bekannte Jungen kommen vorbei. Diese wollen erreichen, dass die beiden Mädchen abends mit an eine Party kommen, auf der noch Mädchen fehlen.

Jugendliche, die vor der Berufswahl stehen und Leitende, die eine Weiterbildung machen wollen, berichten über ihre Ideen. Ein Mädchen will Schreinerin werden. Ein Leiter hat sich für das Hauswirtschaftsseminar angemeldet.

Situationen und Nachbearbeitung von Lagern

Ein Mädchen möchte mit den Buben Fussball spielen. Einige Buben sind dagegen, einige dafür, andere möchten das Mädchen einem Test unterziehen.

Ein Knabe möchte mit den Mädchen kochen (oder die Postenplakate malen).

Ein Mädchen möchte mit den Buben Feuer machen (oder die Seilbrücke bauen).

Die Mädchen wollen ein Lager ohne Buben durchführen. Eine Leiterin will aber ihren Freund mitnehmen. Gespräch im Leiterinnenteam.

Die Leiterinnen wollen am Besuchstag die Seilbrücke erstellen. Gespräch am gemischten Lagerhöck.

 

Spielablauf

Die Rollen werden kurz besprochen und verteilt. Nach einigen Minuten wird das Rollenspiel beendet und die Rollen werden wieder abgelegt. Dann gibt’s eine Nachbesprechung mit den folgenden Fragen:

Waren typisch männliche und typisch weibliche Verhaltensmuster erkennbar?

Welche weiteren Klischees waren zu beobachten (Berufe, Nationalitäten, Alter usw.)?

Wie muss sich ein Bube, ein Mädchen demzufolge richtig verhalten?

Haben sich diese Rollenzuschreibungen während des Spiels verändert?

Kamen “weibliche” oder “männliche” Sprachformen, Körpersprache, Gestik vor?

Gibt es Themen, die an einer nächsten Lagersitzung besprochen werden sollten?

 

Geschlechterrollen haben neben dem individuellen Aspekt auch einen gesellschaftlich verursachten Anteil. Es ist viel schwieriger, diesen Anteil im Rollenspiel aufzudecken als den individuellen Anteil bewusst zu machen und dies ist auch nur längerfristig, in einem kontinuierlichen Prozess möglich.

Eine mögliche Spielform, um die gesellschaftlichen Anteile zu erkennen, ist die Rollenumkehrung. Die folgenden Rollenspiele werden zweimal gespielt. Einmal hat ein Bube/Sohn die Hauptrolle und einmal ein Mädchen/Tochter:

Sohn (14) möchte abends zwei Stunden länger an einer Leiter-Action bleiben als ursprünglich mit den Eltern vereinbart. Gespräch mit den Eltern.

Leiterin (16) möchte am Teamweekend mit dem Freund im Zweierzelt übernachten. Gespräch mit den Teamältesten.

Sohn kommt von einer Jubla-Party erst am nächsten Morgen nach Hause. Gespräch mit den Kollegen über den Konflikt mit den Eltern.

Leiter schlägt vor, das diesjährige Samichlaus Programm erstmals gemischt durchzuführen. Gespräch im gemischten Leitungsteam.

Die Freundin eines Leiters will einen zweitägigen Lagerbesuch machen

 

Auswertung

Wertet auch diese Rollenspiele in einer Diskussionsrunde aus.

 

Variante

Personen, die Rollenspiele machen, können recht bald eigene Alltagskonflikte spielen. Wer ein Thema eingebracht hat, sollte in der ersten Runde als Beobachter zuschauen.

Tochter (15) kommt um 23 Uhr nach Hause und will mit dem Freund noch ins Zimmer, um ein Jubla-Programm vorzubereiten. Gespräch mit den Eltern am anderen Morgen, ohne den Freund.

Leiterin bringt den Jubla-Bus zur Kontrolle in die Garage und stellt beim Abholen fest, dass etwas mit dem Bus nicht in Ordnung ist. Gespräch mit Teamkolleginnen.

Fragebogen

Dieser Fragebogen (im Anhang) dient als Einstieg für eine gemischte Gruppe. Wir empfehlen, den Fragbogen spontan, in kurzer Zeit und einzeln ausfüllen zu lassen. Die spontanen Entscheide weisen oft auf Vorurteile oder gelernte Antworten hin. Nach dem Ausfüllen kannst du die Fragebogen einziehen und die Resultate der ganzen Gruppe präsentieren, - oder sofort in die Diskussion einsteigen und über die schwierigen oder einfachen Entscheidungen austauschen.

 

Ziel

Sensibilisierung auf “gelernte” Rollen-Zuschreibungen und Vorurteile über Geschlechter.

 

Tipp

Du kennst deine Gruppe. Vielleicht willst du in geschlechtergetrennten Gruppen über die Ergebnisse diskutieren und erst dann in der gemischten Runde darüber austauschen. Dies empfehlen wir speziell, wenn ein Geschlecht in einer klaren Minderheit vertreten ist.

Ein Bub ist ein Bub/ Ein Mädchen ist ein Mädchen

Geschlechtergeschichten und Geschlechterrollen

 

Ideen

Kann als Einstieg in einen Abend oder eine längere thematische Veranstaltung oder Auseinandersetzung dienen.

Die Teilnehmenden haben die Aufgabe, die angefangenen Sätze zu vervollständigen. Dies tun sie vorerst, ohne darüber zu reden. Anschliessend werden die Resultate begutachtet und kommentiert. Es darf nachgefragt, verglichen und gelacht werden. In den meisten Fällen werden sich die Teilnehmenden mit der Zeit von den Texten distanzieren - oder sie wenigstens relativieren. Das ist dennoch, was wir gelernt haben ...!

Folgende Satzanfänge können als Impulse dienen:

Ein richtiges Mädchen/ richtiger Bub hat ...

Ein Mädchen/ Bub zu sein, hat den Vorteil ...

Ein Mädchen/ Bub zu sein, hat den Nachteil ...

Als Mädchen/ Bub darf man nicht ...

Ein Mädchen/ Bub isst ...

Ein Mädchen/ Bub schläft ...

Mädchen/ Buben grüssen sich ...

Ein Mädchen/ Bub singt ...

in Blauring/ Jungwacht sollte ein Mädchen/ Bub ...

in Blauring/ Jungwacht sollte ein Mädchen/ Bub auf keinen Fall ...

Mädchen/ Buben sind ...

Begrüssungsrituale

In vielen Blauring & Jungwacht Gruppen merkst du gleich, dass du nicht dazugehörst. Bei der Begrüssung weisst du zum Beispiel nicht, was du mit der Hand des anderen tun sollst - welche Hand, welche Finger, was, wann, was tut der Daumen usw.. Mit diesem Spiel wollen wir herausfinden, was es damit auf sich hat. Kinder wollen fühlen, dass sie dazugehören. Sie lernen deshalb besonders schnell die Gruppenregeln - dazu gehört auch das Begrüssungsritual.

Du kannst als Gruppenleiter etwa folgendes sagen:

Wir sind jetzt auf dem Dorfplatz, neben der Molkerei, und es hat viele Leute. Einige kennt ihr gut, andere weniger und manche überhaupt nicht. Ich werde euch jetzt auffordern, andere Leute auf unterschiedliche Art und Weise zu begrüssen. Geht umher und schaut, wer auf dem Dorfplatz anzutreffen ist. - Plötzlich entdeckst du einen guten, alten Freund, den du schon lange nicht mehr gesehen hast; ihr geht aufeinander zu, sagt hallo und zeigt, dass ihr euch freut. Geh jetzt weiter. Du begegnest nun einigen entfernt Bekannten, die du einfach kurz begrüsst. Jetzt triffst du jemanden, den du an einer Party kennengelernt hast und der dir sympathisch war. Du freust dich, ihn wiederzusehen und wechselst mit ihm ein paar Worte. Dann verabschiedest du dich und gehst weiter. Da entdeckst du deinen besten Freund, mit dem du fast täglich zusammen bist und begrüsst ihn. Ihr geht in ein Strassencafé, setzt euch hin und redet über all die Leute, die ihr getroffen habt, wie ihr sie begrüsst habt, und wie es euch dabei ergangen ist. - Ihr habt ein Mineral oder eine Ovo getrunken, verabschiedet euch und geht zurück auf den Dorfplatz. - Jetzt seid ihr Eskimos in Grönland und macht euch bereit zum Fischen. Da kommt dein Freund, ihr begrüsst einander, indem ihr die Nasen aneinander reibt. - Geht jetzt weiter und verwandelt euch in Bürger der Sowjetunion und geht auf dem Roten Platz umher. Ihr begegnet einem guten Bekannten und begrüsst ihn mit einem Kuss auf beide Wangen. - In einem ganz anderen Land begrüssen sich die Leute, indem sie mit dem Rücken aneinander reiben. - In Blauring & Jungwacht begrüssen wir uns, indem wir ...

 

Auswertung

Gespräch über die Erlebnisse im Spiel und über die besten und die doofsten erlebten Begrüssungsformen. Als Leiter sollst du erreichen, dass die verschiedenen Ansichten von den Teilnehmenden akzeptiert werden. Einige Familien begrüssen sich so, andere auf ihre Art, die Eskimos so und in Jungwacht und Blauring ...

 

Meine Lebensgeschichte

Diese Übung macht bewusst, was das bisherige Leben geprägt hat und gibt die Möglichkeit, eine eigene Lebenskurve zu zeichnen. Als Einstieg empfehlen wir eine ruhige Konzentrationsübung mit einer Phantasiereise durch das eigene Leben. Die leitende Person könnte etwa folgendes sagen:

Versuche dich an die Zeit zu erinnern, als du im Kindergarten warst. War es dir wichtig, ein Bub/Mädchen zu sein? Woran hat sich das gezeigt? Fällt dir eine Situation dazu ein? Wie haben dir deine Eltern gesagt oder gezeigt, dass du ein Bub bist? Kannst du dich an eine Situation erinnern, wo du anders behandelt wurdest als deine Schwester/dein Bruder oder ein dir bekanntes Mädchen/bekannter Bub? War irgendetwas Auffälliges an dir, was die Erwachsenen oder die anderen Kinder veranlasst hat, dein Bub-Sein/Mädchen-Sein in Frage zu stellen oder zu betonen? Geh jetzt in Gedanken einen Schritt weiter und erinnere dich an die Schulzeit und den Schuleintritt. Erinnere dich an deine Lehrerin oder deinen Lehrer, an deine Klassenkollegen und Kolleginnen. Warst du als Bub/Mädchen anerkannt oder wurdest du gehänselt und geplagt? Hattest du viele Schlägereien und Zankereien in der Schule? Kommt dir ein Beispiel in den Sinn, wo dich jemand herausgefordert hat zu kämpfen und dich zu wehren? Wie war dein Anfang in der Jubla? In welchen Vereinen warst du sonst noch aktiv? Denke jetzt an die Schuljahre an der Oberstufe. Gab es da bestimmte Männer/Frauen, die dein Vorbild waren? Wie hat sich dein Körper in dieser Zeit verändert? Erinnerst du dich an deine erste Selbstbefriedigung? Wie haben deine Eltern und Freunde und Freundinnen darauf reagiert. Haben sie es überhaupt erfahren und reagiert? Wie hätten sie reagieren sollen? Hast du in Beziehungen mit Buben oder Mädchen ein wichtiges Erlebnis gehabt, das für dich wichtig war? Welche schönen oder traurigen Erfahrungen hattest du mit anderen Personen? Denke jetzt an die jüngste Vergangenheit, an die letzten zwei Jahre. Gab es in Freundschaften zu Frauen/Männern besondere Ereignisse? Was hat dich in letzter Zeit in Bezug auf Buben/Mädchen, Männer oder Frauen beschäftigt? Wie siehst du dich als Bub/Mädchen und als jungen Mann/junge Frau?

Anschliessend tragen alle die wichtigsten Ereignisse auf ihrer Lebenslinie ein und bewertet sie auf einer Skala von -3 bis +3. Dann suchen alle eine Person, mit der sie gerne über ihre Lebenskurve reden möchte.

Hier einige Auswertungsfragen für die abschliessende Besprechung in der Gesamtgruppe:

Gab es Gemeinsamkeiten und grosse Unterschiede?

Welche Erlebnisse haben viele gemacht?

Welche Ereignisse waren angenehm, welche eher unangenehm?

Was bedeuten unsere Erfahrungen für unser jetziges Gefühl, Frau/ Mann zu sein? Was willst du behalten, was willst du verändern?

Idee

Als Weiterentwicklung oder möglichen Themenwechsel, wenn nicht auf die Vergangenheit eingestiegen werden will, kann der Ausblick in die Zukunft dienen. Jeder zeichnet auf seiner Lebenskurve die zukünftig erwünschten Ereignisse, wie Beruf, Reise, Heirat, Kind, Auto usw.

Diese Lebenskurven werden anschliessend verglichen und ausgetauscht, vielleicht mit den folgenden Fragen:

Was weisst du schon über deine Zukunft?

Wo wird es schwierig für dich, darüber nachzudenken?

Wovor hast du Angst?

Welches Ereignis möchtest du schon hinter dich gebracht haben?

Beispiel Lebenskurve

 

 

 

Sexualität

Sexualität

Die Teilnehmenden bilden Vierer- und Fünfergruppen (geschlechtergetrennt!). Jede Gruppe erhält mehrere Illustrierten, Schere, Leim, Filzer und ein grosses Blatt Papier. Mit dem Material werden Collagen zu Thema “Sexualität ist ...” erstellt. Anschliessend wird über das Produkt diskutiert. Das kann in jeder Gruppe einzeln, mit allen Gruppen zusammen, zwei Gruppen untereinander oder wie auch immer geschehen. Dabei spielt die Frage nach den Gemeinsamkeiten, den Unterschieden und der persönlichen Wahrnehmung eine zentrale Rolle.

 

Liebe ist…

Die Teilnehmenden (gleichgeschlechtlich) erhalten jeweils ein Blatt Papier und Stifte. Sie zeichnen ein grosses Herz und schreiben Begriffe hinein, die sie mit dem Wort “Liebe” und “Erotik” verbinden. Anschliessend werden die Herzen verglichen und Gemeinsamkeiten wie Unterschiede in der Gruppe besprochen.

Dabei sind folgende Aspekte wichtig

Für mich bedeutet Liebe ...

Woher habe ich meine Vorstellungen über Liebe

Habe ich Liebe in diesem Bedeutungsgehalt schon erfahren und oder vorgelebt gesehen?

Welche Bedeutung hat Liebe für mein derzeitiges und mein künftiges Leben?

Wie tragfähig sind meine Vorstellungen von Liebe im Lebensalltag?

 

Darf man in der Liebe Grenzen sehen?

Yvonne und Thomas, beide 14 Jahre alt, sind seit einigen Monaten ineinander verliebt. Sie gehen ab und zu miteinander ins Kino oder treffen sich bei Thomas zu Hause, wo sie gemeinsam Musik hören und intensive Gespräche führen. Für beide ist es das erste Mal, dass sie eine so tiefe Freundschaft eingegangen sind. Sie geniessen es, einander die Hand zu halten, zu schmusen und einfach ganz nah beieinander zu sein. Eines Abends sind die beiden allein zu Hause und haben es besonders schön zusammen. Thomas streichelt Yvonnes Brüste unter der Bluse, und sie geniesst diese neu entdeckte Zärtlichkeit. Auch bei Thomas werden dabei bisher unbekannte Gefühle ausgelöst. Als er versucht, Yvonnes Scheide zu streicheln, stoppt Yvonne seine Hand. Für Thomas ist das unbegreiflich, er sagt: “Warum hältst du meine Hand fest? Hast du mich nicht wirklich lieb?”

Alle schreiben die Geschichte für sich weiter. Dann folgt eine geschlechtergetrennte Diskussion: Darf oder soll man in der Liebe Grenzen setzten? Wie fühlt sich Yvonne? Wie fühlt sich Thomas? Austausch der Gruppen.

 

Körperkontaktspiel

Ziel

Angenehme Berührungen erleben, mit Berührungen umgehen und Grenzen setzen

Wichtig für die beiden folgenden Spiele

Für die Berührungen gibt es Tabu-Zonen (Geschlechtsteile). Falls die Spielleitung beobachtet, dass die Grenzen überschritten werden, muss das unbedingt angesprochen und verhindert werden. Mitmachen muss absolut freiwillig sein!

 

I. Maschine und Maschinistin

Ein Paarspiel. Im ersten Durchgang ist eine Person die Maschine, die andere die Maschinistin, für den zweiten Durchgang werden die Rollen getauscht. Die Spielerin der Maschine denkt sich ein Geräusch aus und eine Stelle an ihrem Körper, wo der Ausschaltknopf sitzen soll. Die Maschinistin will die Maschine ausschalten und drückt nun mit ihrem Zeigefinger solange auf verschiedene Körperstellen, bis sie den Ausschaltknopf gefunden hat und die Maschine verstummt.

Auswertung

Wo waren Berührungen angenehm, wo unangenehm?

 

II. Burgspiel

Es werden zwei Gruppen gebildet. Eine Gruppe geht hinaus, die andere bildet einen Kreis. Die Gruppe im Kreis denkt sich ein bestimmtes Verhalten aus, z.B. das rechte Bein streicheln. Die von draussen kommen herein und versuchen, in den Kreis zu gelangen. Sie werden aber erst hereingelassen, wenn das vereinbarte Verhalten getan wird. An dieser Stelle öffnet sich der Kreis. Dann tauschen die Gruppen.

Auswertung

Wo waren Berührungen angenehm, wo unangenehm?

 

Umfragespiel „Liebe, Sexualität“

Als Gesprächseinstieg geeignet, da alle Teilnehmenden zunächst für sich zu Behauptungen Stellung nehmen müssen. Je nach Wahl der Behauptung kann danach in der Gruppe über die verschiedensten Themen und Inhalte gesprochen werden.

Die Situationskärtchen können der Zielgruppe angepasst werden.

 

Ablauf und Spielregeln

Das Spiel besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil ist eine Art Meinungsumfrage. Der zweite Teil ist ein Gespräch in der Gruppe über die Ergebnisse der Umfrage.

Vor Spielbeginn müssen die Behauptungen kopiert und ausgeschnitten werden. Alle Spielerinnen und Spieler erhalten einen Zettelstapel mit allen Behauptungen. Die Behauptungen können mit eigenen Ideen ergänzt oder ersetzt werden.

Alle Teilnehmenden lesen die Kärtchen mit den Behauptungen für sich genau durch und machen einen Stapel mit den Behauptungen, die ihrer Meinung nach stimmen und einen mit denjenigen, die Quatsch sind. So haben alle zwei Stapel vor sich.

Für den zweiten Teil des Spiels legen alle Mitspielenden die Zettel des “Stimmt”-Stapels in die Mitte. Nun kann ausgezählt werden, wie viele Personen in eurer Gruppe einer Behauptung zustimmen und wie viele nicht. Es kann festgestellt werden, welche Behauptung am meisten Zustimmung und welche am meisten Ablehnung gefunden hat. Diskutiert darüber.

 

Kärtchen im Anhang

 

Grenzen

Wo sind meine eigenen Grenzen?

Mit Bleistift und Papier ausgerüstet suchen sich alle einen ruhigen Ort. Alle überlegen für sich: Wo wurden meine Grenzen verletzt, wann habe ich die Grenzen anderer verletzt? In Jungwacht Blauring und ganz allgemein. Alle behalten das geschriebene für sich, ausser jemand möchte etwas erzählen.

Diese Aufgabe kann starke Gefühle auslösen, die man dann bereit sein muss aufzufangen und die betroffene Person zu unterstützen.

 

Spiel mir das Lied vom Tod

Die Personen bewegen sich frei im Raum. Sobald die Musik “Spiel mir das Lied vom Tod – Man with a Harmonica” (oder anderes unheimliches) ertönt, suchen sie den Augenkontakt zu einer Person und bewegen sich auf diese zu. Der Augenkontakt bleibt bestehen. Beide bestimmen ohne Worte und Zeichen, wie nahe sie sich kommen möchten. Beide nehmen wahr, wo die Grenzen des Gegenübers liegen, und respektieren diese.

 

Nein heisst Nein

Eine freiwillige Person stellt sich in die Mitte des Raumes, die Anderen bilden rund herum einen möglichst grossen Kreis. Der Reihe nach stellen die Mitspielenden eine Forderung an die Person in der Kreismitte. Während die Forderung immer wieder ausgesprochen wird, bewegen sich die Fordernden auf die Person in der Kreismitte zu. Diese lehnt die Forderung mit einem NEIN ab. Die fordernde Person muss stehen bleiben, sobald sie das Gefühl hat, dass das NEIN unwiderruflich ist und das Wiederholen der Forderung keinen Zweck hat. Variante: Die Aussenstehenden fordern gemeinsam etwas von der Person im Kreis.

 

Grenzen setzen

Erstellt eine Liste mit folgenden Handlungen und schreibt auf, wer euch wo berühren darf oder nicht: mich streicheln; mich kitzeln; mich eincremen; mich auf den Schoss nehmen; mich nach dem Bad abfrottieren; mit mir schmusen; mich in die Arme nehmen, um mich zu trösten; mir die Haare schneiden; mir Kleider schenken; ...

Szenen eines Zeltlagers

Ziel

Das Leitungsteam sensibilisieren.

Die Fälle betreffen die Meinungen zur Sexualität und die Einstellung zur Arbeit mit Jugendlichen. Es geht darum - zum Beispiel am Höck - Verhaltensweisen und Einstellungen zu klären, möglichst zu vereinheitlichen und Unsicherheiten gegenüber solchen Situationen im Voraus abzubauen.

Ablauf

Die folgenden Situations-Beschreibungen werden ausgeschnitten und auf einen Stapel gelegt. Der Stapel wird in die Mitte der Gruppe gelegt - Text nach unten. Der Reihe nach zieht dann jede teilnehmende Person einen Zettel, liest ihn vor und gibt ihre Meinung dazu ab. Dann soll die ganze Gruppe darüber sprechen.

Die vorliegenden Situationen können mit eigenen Beispielen ergänzt oder ersetzt werden.

 

Kärtchen siehe Anhang

Die Nachtübung

Eine Geschichte zum Mitspielen.

siehe Anhang

Der Aussenseiter

Fünfergruppen werden gebildet. Eine Person setzt sich in der Mitte des Kreises den die anderen bilden auf einen Stuhl. Läuft harte Musik (z.B. Rage against the Machine) wird die Person in der Mitte von den umstehenden angeschrien, ausgelacht und verspottet. Sie darf sich dabei in keiner Weise wehren. Wechselt die Musik (z.B. Back to Earth) wird sie gelobt und nur liebes gesagt.

 

Anhang

Geschlechterrollen - Fragebogen 4x

 

ja

nein

Der Frau ist ihre Familie wichtiger als ihr Beruf

 

 

Dem Mann fällt es schwer, treu zu sein.

 

 

Der Mann ist hart im Nehmen.

 

 

Für die Frau ist Zärtlichkeit das wichtigste, nicht der Sex.

 

 

Die Frau denkt mit dem Herzen.

 

 

Der Mann muss an seine Karriere denken.

 

 

Die Frau hat keinen technischen Verstand.

 

 

Die Frau ist von Natur aus lieb, sanft und verständnisvoll.

 

 

Der Mann hat einen starken Geschlechtstrieb.

 

 

Der Mann handelt überlegt und planvoll.

 

 

Der Mann weint nicht.

 

 

Nur die Frau kann Kinder wirklich erziehen.

 

 

Die Frau ist von Natur aus treu.

 

 

Der Mann muss nicht schön sein.

 

 

Der Mann trägt die Verantwortung für die Familie.

 

 

Die Leiterinnen kümmern sich um die Heimwehkinder im Lager.

 

 

Es ist besser, wenn der Hauptleiter ein Mann ist.

 

 

Pioniertechnik ist Männersache.

 

 

Wir brauchen Frauen und Leiterinnen in der Küche.

 

 

Männer fahren den Bus voller Kinder sicher ins Hallenbad.

 

 

Den Sanitätsposten beim Geländespiel sollte eine Leiterin übernehmen.

 

 

 

 

ja

nein

Der Frau ist ihre Familie wichtiger als ihr Beruf

 

 

Dem Mann fällt es schwer, treu zu sein.

 

 

Der Mann ist hart im Nehmen.

 

 

Für die Frau ist Zärtlichkeit das wichtigste, nicht der Sex.

 

 

Die Frau denkt mit dem Herzen.

 

 

Der Mann muss an seine Karriere denken.

 

 

Die Frau hat keinen technischen Verstand.

 

 

Die Frau ist von Natur aus lieb, sanft und verständnisvoll.

 

 

Der Mann hat einen starken Geschlechtstrieb.

 

 

Der Mann handelt überlegt und planvoll.

 

 

Der Mann weint nicht.

 

 

Nur die Frau kann Kinder wirklich erziehen.

 

 

Die Frau ist von Natur aus treu.

 

 

Der Mann muss nicht schön sein.

 

 

Der Mann trägt die Verantwortung für die Familie.

 

 

Die Leiterinnen kümmern sich um die Heimwehkinder im Lager.

 

 

Es ist besser, wenn der Hauptleiter ein Mann ist.

 

 

Pioniertechnik ist Männersache.

 

 

Wir brauchen Frauen und Leiterinnen in der Küche.

 

 

Männer fahren den Bus voller Kinder sicher ins Hallenbad.

 

 

Den Sanitätsposten beim Geländespiel sollte eine Leiterin übernehmen.

 

 

 

 

ja

nein

Der Frau ist ihre Familie wichtiger als ihr Beruf

 

 

Dem Mann fällt es schwer, treu zu sein.

 

 

Der Mann ist hart im Nehmen.

 

 

Für die Frau ist Zärtlichkeit das wichtigste, nicht der Sex.

 

 

Die Frau denkt mit dem Herzen.

 

 

Der Mann muss an seine Karriere denken.

 

 

Die Frau hat keinen technischen Verstand.

 

 

Die Frau ist von Natur aus lieb, sanft und verständnisvoll.

 

 

Der Mann hat einen starken Geschlechtstrieb.

 

 

Der Mann handelt überlegt und planvoll.

 

 

Der Mann weint nicht.

 

 

Nur die Frau kann Kinder wirklich erziehen.

 

 

Die Frau ist von Natur aus treu.

 

 

Der Mann muss nicht schön sein.

 

 

Der Mann trägt die Verantwortung für die Familie.

 

 

Die Leiterinnen kümmern sich um die Heimwehkinder im Lager.

 

 

Es ist besser, wenn der Hauptleiter ein Mann ist.

 

 

Pioniertechnik ist Männersache.

 

 

Wir brauchen Frauen und Leiterinnen in der Küche.

 

 

Männer fahren den Bus voller Kinder sicher ins Hallenbad.

 

 

Den Sanitätsposten beim Geländespiel sollte eine Leiterin übernehmen.

 

 

 

 

ja

nein

Der Frau ist ihre Familie wichtiger als ihr Beruf

 

 

Dem Mann fällt es schwer, treu zu sein.

 

 

Der Mann ist hart im Nehmen.

 

 

Für die Frau ist Zärtlichkeit das wichtigste, nicht der Sex.

 

 

Die Frau denkt mit dem Herzen.

 

 

Der Mann muss an seine Karriere denken.

 

 

Die Frau hat keinen technischen Verstand.

 

 

Die Frau ist von Natur aus lieb, sanft und verständnisvoll.

 

 

Der Mann hat einen starken Geschlechtstrieb.

 

 

Der Mann handelt überlegt und planvoll.

 

 

Der Mann weint nicht.

 

 

Nur die Frau kann Kinder wirklich erziehen.

 

 

Die Frau ist von Natur aus treu.

 

 

Der Mann muss nicht schön sein.

 

 

Der Mann trägt die Verantwortung für die Familie.

 

 

Die Leiterinnen kümmern sich um die Heimwehkinder im Lager.

 

 

Es ist besser, wenn der Hauptleiter ein Mann ist.

 

 

Pioniertechnik ist Männersache.

 

 

Wir brauchen Frauen und Leiterinnen in der Küche.

 

 

Männer fahren den Bus voller Kinder sicher ins Hallenbad.

 

 

Den Sanitätsposten beim Geländespiel sollte eine Leiterin übernehmen.

 

 

 

Sexualität – Meine Lebensgeschichte - Lebenskurve

Eine junge Frau sollte mit möglichst wenig Jungen geschlafen haben, ehe sie sich fest bindet.

Sex ist gar nicht so wichtig; echte Liebe und Freundschaft sind viel wichtiger.

Alle reden immer von Sex. So wichtig ist das nun auch wieder nicht.

Man ist erst ein richtiger, erfahrener Mann, wenn man mit vielen Frauen geschlafen hat.

Ich finde, ich bin völlig aufgeklärt. Mir kann man nichts Neues mehr sagen.

Die Kirche sollte noch stärker gegen unanständiges Sexualverhalten vorgehen.

Ein Mädchen sollte sich nicht so zieren/anstellen, wenn ein Junge etwas von ihr will.

Ich glaube, über Verhütungs-methoden weiss ich nicht sehr viel.

In der Jubla ist Sex ein Tabu-thema.

Mädchen sollten sich immer nach den Buben richten.

Mädchenkarte

Ich kann mit meinem Freund nur wenig über unsere Freundschaft reden.

Mädchenkarte

Ich glaube, ich bin nicht schön genug für die Jungs.

Mädchenkarte

Viele Buben nutzen ein Mädchen nur aus.

Mädchenkarte

Der erste Schritt für eine Freundschaft muss immer vom Mann herkommen.

Mädchenkarte

Manche Buben prahlen damit, wenn sie wieder ein Mädchen rumgekriegt haben.

Mädchenkarte

Zu viele verschiedene Freundschaften sind schädlich.

Mädchenkarte

Die Buben machen sich wegen der Verhütung keine Gedanken.

Mädchenkarte

Seit ich mit einem Buben befreundet bin, kann ich mich nicht mehr frei bewegen.

Mädchenkarte

Ich kann mit meiner Freundin nur wenig über unsere Freundschaft reden.

Bubenkarte

Fast alle meine Freunde haben schon eine Freundin gehabt. Nur ich noch nicht.

Bubenkarte

Wenn ich mal heirate, dann sollte meine Frau vor der Ehe mit keinem anderen Mann geschlafen haben.

Bubenkarte

Ich glaube, die meisten Mädchen finden mich nicht hübsch genug.

Bubenkarte

Bei den meisten Mädchen müssen wir Buben immer die aktiven sein. Die Mädchen sollten auch mal die Jungen anmachen.

Bubenkarte

Die Mädchen wollen immer gleich ernst machen. Wir Buben wollen aber erst einmal unsern Spass haben.

Bubenkarte

Viele Mädchen geben damit an, dass sie schon viele Freunde gehabt haben.

Bubenkarte

 

 

 

Grenzen – Szenen eines Zeltlagers

Der 15-jährige Erwin gebraucht seit Beginn des Lagers in deiner Gegenwart in jedem zweiten Satz Begriffe wie: vögeln, ficken, fotzen, stopfen, pimpern usw. Nach dem Essen triffst du ihn im Zelt allein an. Zwei Personen stellen die Situation dar.

Inszeniere folgende Situation:

Suche dir eine Mitspielerin. Du bist Gruppenleiterin. Ein Mädchen beschwert sich bei dir, dass es im Zelt nachts immer so wild zugehe und sie nicht schlafen könne.

Der erste Geschlechtsverkehr wird oft konfliktreich erlebt. Welche Konflikte sind deiner Meinung nach durch eine angemessene Sexualpädagogik zu vermeiden oder abzuschwächen?

Inszeniere folgende Situation:

Suche dir eine Mitspielerin. Du bist Gruppenleiterin. Ein 16-jähriges Mädchen bringt dir mit sichtlicher Empörung ein pornographisches Heft und berichtet, dass mehrere davon im Zeltlager die Runde machen.

Du siehst einen Buben, der einem Mädchen deiner Gruppe an den Busen grapscht. Es ist ihr jedoch unangenehm.

Wie reagierst du?

Eine Gruppe beschliesst, abends noch zum See zu gehen, um dort nackt zu baden. Du merkst, dass es zwei Kindern unangenehm ist.

Wie verhältst du dich?

Du hast als Gruppenleiterin an einem Nachmittag ein gutes, vertrauensvolles Gespräch mit einem Buben aus der Gruppe gehabt. Abends sitzt du allein am Feuer und liest. Der Bub vom Nachmittag kommt zu dir und setzt sich eng neben dich und umarmt dich.

Wie reagierst du?

Was sagst du einem 15-jährigen Mädchen, das dir erklärt, sie fahre vorzeitig nach Hause, weil nur noch Pärchen da wären. Ihr Freund habe sich einem anderen Mädchen zugewandt.

Ein Mädchen deiner Gruppe wird von mehreren Buben umworben. Du siehst, wie sie mit den Gefühlen der Jungs spielt. Diese lesen ihr jeden Wunsch von den Lippen ab.

Deine Reaktion?

Auf einem Ausflug kommt eine Leiterin/ein Leiter an einen Wasserfall. Die Mädchen/Buben möchten gerne in den Unterhosen darunter stehen. Die Erkältungsgefahr ist gross, deshalb verlangt sie/er von den Kindern, entweder auf die Dusche zu verzichten oder ganz ohne Kleider unter das Wasser zu stehen.

Wie beurteilst du dieses Vorgehen?

Ein Knabe kneift und schlägt seinen Kameraden immer wieder in den Genitalbereich. Andere beschweren sich bei dir über dessen Verhalten.

Zwei frisch Verliebte ziehen sich regelmässig nach den gemeinsamen Gruppenaktivitäten rasch zurück. Sie wirken auf dich und andere Leitende abgesondert.

Wie geht ihr vor?

 

Grenzen - Die Nachtübung - Ein Mitspieltheater

Jede Person bekommt eine Rolle. Die Rollen können der Anzahl Teilnehmenden angepasst werden. Alle Rollen, die mit einem * bezeichnet sind, sind entweder nicht zwingend notwendig oder können beliebig vermehrt werden. Die Leitungsperson liest die Geschichte langsam vor. Immer wenn ein fettgedrucktes Wort kommt (gleich Rolle), spielt sich in der Mitte diese Szene ab. (Zeit lassen und evt. unterstützende Regieanweisungen geben). So die ganze Geschichte durchspielen, der Fantasie zur Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt. Anschliessend kann darüber ausgetauscht werden, ob die Kinder/Leitenden schon ähnliche Erfahrungen selber gemacht haben und was diese Geschichte für das kommende Lager und die Gruppenstunden bedeuten könnte.

Karin ist zum ersten Mal im Jubla-Sommerlager. Die Vorfreude tanzte schon Wochen vorher um sie herum. Jetzt endlich ist es soweit!

Kurz vor der Abfahrt schlich sich aber auch etwas Angst vor all dem Unbekannten ein. Zum Glück gewann aber im Kampf dann die Vorfreude - und mit strahlendem Gesicht zog sie los.

Jetzt liegt Karin bereits wieder neben Sandra und Christina im Zelt in ihrem nigelnagelneuen Schlafsack. Der Mond lacht durch den Zelteingang. Es war ein wunderschöner Tag, die Sonne schien und zusammen wanderten alle in den Wald und brieten Würste am Feuer. Am Abend, als die Sonne untergegangen war und der Mond schien, tanzte das Feuer in der dunklen Nacht. Auf dem Heimweg schlich sich aber wieder die Angst heran und klammerte sich an Karin. Zum Glück war gerade ihre Lieblingsleiterin Steffi in der Nähe. Schnell gab sie ihr die Hand und zusammen spazierten sie zum Zeltplatz. Die Angst musste wieder fliehen. Zusammen mit Steffis Hilfe war Karin stark genug gegen die Dunkelheit anzukämpfen.

Jetzt aber spürte Karin, wie die Angst wieder ins Zelt schlüpfte. Denn morgen Abend war die grosse Nachtübung angesagt. Alle Kinder würden einzeln in den Wald begleitet werden und müssten dann den verborgenen Schatz finden. Überall aber wären gefrässige Ungeheuer, die den Schatz verteidigen würden... so hatte es heute Steffi erzählt.

Karin dachte, dass sie doch Steffi erzählen könnte, dass sie Angst habe alleine, verwarf den Gedanken aber sofort wieder, aus Angst, dann ausgelacht zu werden. Und wenn sie jetzt ihren ganzen Mut zusammennähme... Angst und Mut stritten noch lange. Endlich konnte Karin doch noch einschlafen.

Bald schon ging der Mond wieder schlafen und die Sonne ging auf. Den ganzen Tag konnte Karin nicht recht fröhlich sein, immer wieder schlich sich das Gefühl der Angst vor der Nachtübung ein. Ob sie doch nicht mit Steffi... und plötzlich packte sie der Mut und führte sie zu Steffi. Aber nun stand natürlich gerade Rico, ein Jungwachtleiter neben Karin. Das würde ein Gelächter geben! Aber schon hatte Steffi sie entdeckt und fragte was los sei. Karin nahm den ganzen Mut fest in die Hände und erzählte Steffi von ihrer grossen Angst, alleine im Wald zu sein. Sie schaute auf den Boden und wartete auf die dumme Bemerkung von Rico und das Gelächter.

Aber sie wartete vergebens, denn Steffi nahm sie an der Hand und sagte: ”Ich bin froh hast du mir das gesagt, es ist ganz wichtig, dass du nur Sachen mitmachst, die du auch wirklich willst!”

Karins Herz begann vor Freude zu hüpfen und machte erst noch einen Purzelbaum als Rico sagte: ”Steffi, ich brauche dringend noch jemanden der mir hilft, den heissen Punch am Feuer zu kochen. Und ich glaube, Karin wäre da genau die richtige Person dazu, was meinst du?”... Und alle machten mit dem Herzen einen Purzelbaum.

Ende

 

Die Rollen entweder kopieren und ausschneiden oder auf einen kleinen Zettel schreiben und den Teilnehmenden abgeben.

Bei wenigen Teilnehmenden spielt jede Person mehrere Rollen. Die Zettel werden vor dem Spiel abgegeben. Niemand sagt, welche Rolle er oder sie hat. Das ist eine zusätzliche Überraschung.

Karin

Mond

Dunkelheit

Christina

Feuer

Mut

Vorfreude

Sonne

Schatz

Zelt

Steffi

Rico

Angst

Baum

Ungeheuer

Weitere
Bäume*

Gelächter*

weitere
Kinder*

Sandra

Kind

Herz

Weitere
Ungeheuer*

 

 


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