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Begleitung im Krisenfall (Präses)

Präsides können in Krisensituationen besonders wichtige Bezugspersonen sein. Dabei steht für Präsides die Kernaufgabe des «Pulsfühlens» im Mittelpunkt. Dies, um einzuschätzen, wie das Leitungsteam die Krise im Griff hat und wo eine mögliche Unterstützung angebracht ist.


Wenn der*die Präses an Lagern der Schar teilnimmt, ist es sinnvoll, als Teil des Krisenkonzepts seine*ihre Rolle in einem Notfall zu definieren. Präsides sollen auch in Krisenfällen ihren Kompetenzen und den Bedürfnissen der Schar angepasst handeln.

Im Krisenfall können Präsides folgende Rollen und Aufgaben übernehmen:

  • Betreuung und seelsorgerische Begleitung der betroffenen Kinder, Leitenden und Angehörigen

  • Informant*in gegenüber dem kantonalen Krisenteam bezüglich wichtiger Informationen über die Schar, das Team, die Aktivitäten, die Betroffenen, die Kirchgemeinde usw.

  • Kontaktperson zur Pfarrei, zur Gemeinde und/oder zu den Eltern

  • Fachperson bei seelsorgerischen Aufgaben wie Besuchen bei Angehörigen, Begleitung im Todesfall oder Kontaktvermittlung zu psychologischem oder medizinischem Fachpersonal

  • Begleiter*in und Unterstützer*in für gewisse Aufgaben oder Anlässe, wie z. B. Trauerbegleitung durch spirituelle Animation

  • evtl. Mitglied des kantonalen Krisenfallteams als zusätzliche Fachperson

  • evtl. Person vor Ort für Rücksprache mit dem Careteam und Blaulichtorganisationen über das weitere Vorgehen

Als Präses ist es wichtig, zu wissen, dass weitere Personen wichtige Begleitungs- und Unterstützungsaufgaben übernehmen können (z. B. Scharbegleitung, Lagercoach, kantonales Krisenteam, Angehörige, Bekannte, Ehemalige, Eltern, Regional- und Kantonsleitung, Personen aus der Pfarrei oder Gemeinde usw.)

Krisentelefon

Während des ganzen Jahres bietet die Jubla auf kantonaler und nationaler Ebene ein Krisentelefon an, über dessen Kanal Hilfestellung und Koordinationsaufgaben angeboten werden. Dort kann in der Regel auf ein grosses Netzwerk in diversen Bereichen wie Recht, Psychologie, Medizin, Seelsorge usw. zurückgegriffen werden.


Trauerbegleitung

«Lebensfreunde sein» bedeutet, dass man sich in schönen und in schwierigen Zeiten beisteht. So gehören auch schwere Schicksalsschläge zum Leben, in denen die Rolle einer*eines Präses sehr wichtig werden kann. Dies kann bei einem schweren Unfall oder auch bei einem Todesfall innerhalb oder ausserhalb der Schar der Fall sein. Hier kommt das Gefühl von Ohnmacht und Sprachlosigkeit auf. In einer solchen Situation eine Begleitung anzubieten, ist anspruchsvoll, aber enorm wichtig.

Hilfreich ist es, wenn Gefühle ehrlich zugelassen und verbalisiert werden können und sie nicht mit frommen Trostsprüchen überdeckt werden. In traurigen Situationen können Präsides eine Stütze sein, indem sie der Sprach- und Ratlosigkeit ein Gefäss bieten.

Dies kann z. B. sein, dass das Leitungsteam oder sogar die ganze Schar eingeladen wird, einer verstorbenen Person einen Brief zu schreiben oder ein Bild zu malen, um die unausgesprochenen Gedanken durch ein Ritual in einem Feuer zu verbrennen und so dem «Himmel» anzuvertrauen. Auch die Mitgestaltung der Beerdigung in Rücksprache mit den Angehörigen und die Ritualbegleitung sind eine Form der Trauerverarbeitung.


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