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Das Kind in der Entwicklung

Körperliche und geistige Fähigkeiten entwickeln sich bei Kindern parallel, aber nie bei allen im gleichen Tempo. Während viele Eigenschaften typisch für eine bestimmte Altersgruppe sind, kann es gerade in jungen Jahren noch grosse Unterschiede geben. Somit befindet sich jedes Kind auf einer unterschiedlichen Entwicklungsstufe.


Durch das Entdecken von neuen Umgebungen und Tätigkeiten kann das Kind optimal gefördert werden. Dabei darf das Kind weder über- noch unterfordert sein. Du kannst ein Kind mit folgenden Handlungen in seiner Entwicklung fördern:

  • Erklärungen und Hilfestellungen geben.

  • Umgebungen schaffen, die zum Entdecken einladen.

  • Fantasievolles Spielen von Alltagssituationen ermöglichen.

Der Wald bietet unzählige Möglichkeiten, um Neues zu entdecken. So kann das eine Kind vielleicht schon Schnitzen und Sägen mit dem Sackmesser, während ein anderes, gleichaltes Kind mit einem einfachen Hölzchen als Sackmesser die gleiche Tätigkeit spielerisch nachmacht. Beide Kinder können dabei mit Hilfestellungen, Erklärungen oder Vorzeigen unterstützt werden.

Kommunikation mit jüngeren Kindern

  • Mache einfache, kurze, klare und positive Sätze ohne Fluchworte oder Ironie.

  • Erteile maximal drei Anweisungen nacheinander.

  • Unaufmerksame Kinder können mit Blickkontakt oder leichten Berührungen zurückgeholt werden.


5- bis 7-Jährige

8- bis 11-Jährige

Körper

  • haben grossen Bewegungsdrang

  • sind schnell erschöpft

  • brauchen kurze Erholungsphasen

  • sind sehr beweglich

  • essen kleinere Portionen

  • brauchen Zwischenmahlzeiten

  • haben anhaltenden Bewegungsdrang, nimmt mit zunehmendem Alter ab

  • haben mehr Ausdauer

  • brauchen längere Erholungsphasen

Emotion

  • sind meistens sehr motiviert

  • haben kurze Aufmerksamkeitsspanne

  • sind schnell ablenkbar

  • lieben Geschichten

  • eigene Bedürfnisse stehen im Vordergrund

  • Freude an intensiver Bewegung

  • sind von sich aus motiviert

  • können eigene Fähigkeiten besser einschätzen und sind dadurch ängstlicher

  • Erfolg, Konkurrenz und Mitbestimmung werden wichtig und sind Motivationsfaktoren

  • können einfache Schlussfolgerungen ziehen

Soziales

  • müssen Verhalten in der Gruppe noch erlernen, sind noch sehr auf sich selbst bezogen

  • feste Strukturen (Rituale, Regeln) geben Sicherheit und Orientierung

  • haben Schwierigkeiten dabei, Bedürfnisse anderer nachzuvollziehen

  • Orientierung an Strafe und Lob

  • soziale Akzeptanz, Erfolg, Konkurrenz und Mitbestimmung gewinnen an Bedeutung

  • Gruppe wird immer wichtiger

  • es bilden sich Freundschaften

  • können oft bereits aufs Wohl der Gruppe achten

  • Sinn für Fairness stärker entwickelt

  • Orientierung an der Befriedigung der eigenen Bedürfnisse, gelegentlich auch jener anderer

Leiten in dieser Altersstufe

  • genügend Zeit einplanen

  • feste Strukturen pflegen

  • Spiele wiederholen

  • Programm mit rotem Faden sehen

  • Vorbildfunktion wahrnehmen: Leitende sind grosses Vorbild und werden imitiert

  • Überblick behalten: können Risiken noch nicht selbst einschätzen oder vorausblickend handeln

  • genügend Leitungspersonen sein: sind mit Alltagshandlungen oft noch überfordert

  • kürzere Konzentrationsspanne (insbesondere beim Zuhören; 5 bis 10 Minuten)

  • können maximal 2 bis 5 Punkte einer Instruktion auf einmal aufnehmen und umsetzen (Tendenz zu weniger)

  • Mitbestimmung ermöglichen: Fantasie der Kinder für neue Ideen nutzen

  • feste Strukturen beibehalten

  • Gründe aufzeigen, z. B. bei Regeln Bewahrung vor Gefahr, können Regeln dadurch verstehen

  • Vorbildfunktion wahrnehmen: orientieren sich weiterhin stark an den Leitenden

  • sind sich Gefahrenquellen bewusst

  • fähig, einfache Schlussfolgerungen zu ziehen

  • können länger zuhören (10 bis 20 Minuten)

  • können mehr als 5 Punkte einer Instruktion aufnehmen und umsetzen


Das Wichtigste in Kürze

  • Was ein Kind kann oder nicht kann, hängt auch von seinen gemachten Erfahrungen und momentanen Einflüssen ab.

  • Für jüngere Kinder sind kurze, intensive Aktivitäten am besten geeignet.

  • Jüngere Kinder brauchen mehr Unterstützung und Regeln von Leitungspersonen, um miteinander spielen zu können.

  • Bei jüngeren Kindern ist es wichtig, dass man Spiele kurz und in kleinen Portionen erklärt.

  • Für die Motivation und das Selbstvertrauen von jüngeren Kindern ist es wichtig, dass der Einsatz des Kindes gelobt wird, auch wenn eine Aufgabe nicht sofort gelingt.


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