Willkommen auf jubla.netz! Hier geht’s zur Anleitung.
Teambildung
Neben der Vorbereitung der einzelnen Aktivitäten und der Erledigung der Ämtli braucht es auch Aktivitäten für das Leitungsteam. An Teamanlässen könnt ihr als Leitungsteam Motivation und Energie tanken. Ausserdem könnt ihr euch besser kennenlernen und die Zusammenarbeit spielerisch üben. Doch wann im Teambildungsprozess macht welche Aktivität Sinn?
Die Entstehung eines Teams ist immer ein Prozess. Ähnlich wie in einem Sportteam muss auch das Leitungsteam «zusammenwachsen» und einen «Teamgeist» entwickeln. Teamanlässe, ein Erkennungszeichen für die Leitenden, Teamrituale, gemeinsame Freizeitbeschäftigungen und Erlebnisse unterstützen diesen Prozess und ermöglichen erst ein gut funktionierendes Leitungsteam.
Jeder Teamprozess kennt Höhen und Tiefen. Konflikte und Unstimmigkeiten gehören vor allem bei einem neuen Team dazu. Wenn man aber etwas über Teamentwicklung weiss, kann man mit diesen Schwankungen umgehen und die Teambildung positiv beeinflussen.
Damit ein Team gut zusammenarbeiten kann, braucht es sowohl die Sachebene als auch die Interaktionsebene.
Die Sachebene
Die Leitenden müssen ihre Ämtli kennen, wissen, was man in Gruppenstunden machen kann und wie die Höcks funktionieren. Dies betrifft alle Aspekte der sachlichen Aufgabenerfüllung und Zielerreichung.
Die Interaktionsebene
Die Leitenden müssen ihre Rolle im Team finden, wissen, wie man sich verhält, und einander wertschätzen. Auf dieser Ebene sind die menschlichen Seiten des Teams angesiedelt (z.B. Atmosphäre, Rollen im Team, Kommunikation usw.). Es geht um die Integration und den Zusammenhalt der Gruppe.
Je nachdem, wie lange ein Team schon zusammenarbeitet, sind andere Aktivitäten als Teambildung sinnvoll. Da in einem Leitungsteam fast jedes Jahr neue Teammitglieder dazukommen, muss man den Prozess immer wieder neu starten. Dabei können sich einzelne Phasen je nach Teamzusammensetzung wiederholen. Es kann auch sein, dass sich ein Team über längere Zeit in der Rollenfindungsphase befindet. Dann ist es an der Scharleitung, sich geeignete Massnahmen zu überlegen. Untenstehende Beispiele können helfen, den Zusammenhalt zu fördern und für eine gute Teamatmosphäre zu sorgen.
Orientierung / Forming anfangs Teamjahr
Die Entstehungsphase des Teams. Jedes Mitglied hat bestimmte Erwartungen und es herrscht eine gewisse Unsicherheit. Das ICH-Denken dominiert.
Sachebene
Jahresziel definieren
Erwartungen klären an einem Höck, z.B. «Was ist das perfekte Leitungsteam?»
Teamregeln an einer Jahresplanung abmachen
Zweck besprechen: «Wer engagiert sich wieso?»
Interaktionsebene
Gegenseitiges Kennenlernen bei einem Grillplausch
Vertrauensspiele als Höckeinstieg
Aufnahmeritual der Neuleitenden, Übergabe eines Erkennungssymbols (z.B. Leitendenpulli)
Planungsweekend in einer Jubla-Hütte
Rollen finden / Storming bei beginnenden Konflikten oder Unstimmigkeiten
Diese Phase ist für die Teamentwicklung sehr wichtig. Gefühle werden nicht mehr versteckt, es wird um Positionen gekämpft, die eigene Identität wird vertreten. Methoden und Aufgabenbewältigung werden diskutiert, die Teamleitung konfrontiert. Am Ende steht jedoch die Definition der Rollen, es besteht ein Grundkonsens. Der Platz in der Gruppe ist gefunden.
Sachebene
Definition von Ämtli und Aufgaben an einem Höck
Erwartungen nochmals klären
Unklarheiten ansprechen bei einer Feedbackrunde am Höck
Interaktionsebene
Die Stärken aller Leitenden am Elternabend aufzeigen
Nach dem Höck zwischen einzelnen Leitenden vermitteln
Teamweekend
Teamanlass (z.B. Schatzsuche bzw. Suche nach dem Teamgeist [Maskottchen])
Wir-Gefühl / Norming die Zusammenarbeit funktioniert
Die Wogen haben sich geglättet, es entsteht ein Wir-Gefühl. Ideen und Gedanken werden offen ausgetauscht. Die Kooperation läuft im ganzen Team. Die Sicherheit erlaubt es, dass man sich den anderen emotional öffnen kann. Es entstehen Verhaltensnormen, welche den Zusammenhalt fördern.
Sachebene
Auswertung der Teamarbeit an einem Höck
Interaktionsebene
Kleine Überraschung für Leitungsteam organisieren (Wertschätzung)
Dem Leitungsteam mehr Verantwortung übergeben
Postenlauf in der Nacht: Was habe ich in der Jubla schon erlebt? Was habe ich als Leiter*in schon gelernt?
Zusammenarbeit / Performing das Team ist eingespielt
In dieser Phase fliesst nahezu die gesamte Teamenergie in die Aufgabenbewältigung, dank hohem Zusammenhalt. Gegenseitiges Feedback bringt das Team weiter. Ein Gruppenselbstbild entsteht, es entwickelt sich ein Gruppendenken, welches auch zu erhöhter Risikobereitschaft führen kann, indem Entscheidungen relativ kritiklos umgesetzt werden.
Sachebene
Aufgaben und Ämtli können ausgebaut und erweitert werden, z.B. Ämtlibeschreibungen anpassen
Zusammenarbeit mit Eltern, Ehemaligen oder anderen Netzwerkpartnern fördern, z.B. Elternanlass oder Ehemaligentreffen
Interaktionsebene
Als Scharleitung vor allem beobachten, wie es allen Leitenden geht
Selbstständigkeit des Leitungsteams fördern
Feedback geben und nehmen
Abschluss / Adjourning Abschluss eines Teamjahres
Das Ziel der Gruppe wurde erreicht. In den meisten Fällen löst sich das Team nun auf. Dies geschieht mit mehr oder weniger emotionaler Beteiligung. Oft gelingt es, neue gemeinsame Ziele zu finden, wodurch die Gruppe weiter bestehen kann. Durch das Auflösen der Gruppe werden wieder Ressourcen frei, sodass sich die einzelnen Mitglieder neuen Aufgaben und Gruppen widmen können.
Sachebene
Auswertung des Teamjahres
Überlegen, was man im nächsten Jahr ändern möchte
Neue Ziele definieren
Interaktionsebene
Abschlussessen für Leitende, die aufhören
Geschenk für alle Leitenden als Dankeschön für ihren Einsatz
Dossier freiwillig engagiert ausstellen bei Austritt
Das Wichtigste in Kürze
Gemeinsame Erlebnisse wie z.B. Grillhöck, Pfingstlager für Leitende, ein gemeinsamer Ausflug an einen regionalen Anlass der Jubla oder auch einfach ein lustiges Spiel an einem Höck sind sehr wertvoll für ein gut funktionierendes Leitungsteam. Aber auch Teamrituale, ein gemeinsames Erkennungszeichen und immer wieder mal Zeit nehmen für Wertschätzung haben grossen Einfluss auf die Stimmung und damit die Motivation des Teams. Wenn dann jedes Teammitglied auch noch seine Aufgaben ganz genau kennt und sich der gemeinsamen Ziele bewusst ist, ist die Basis für eine gute Zusammenarbeit gelegt.