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Rollen und Aufgaben (Scharbegleitung)

Grundsätzlich braucht die Aufgabe der Scharbegleitung viel Aufmerksamkeit, da sich Bedürfnisse der Leitenden leise, kaum merklich ankündigen können. Die Scharbegleitung spiegelt das Beobachtete rechtzeitig und gibt Feedback. Bei der Übernahme der Scharbegleitung ist eine sorgfältige Erwartungsklärung mit der Schar wichtig.


Scharen aufmerksam begleiten

Begleitung ist ein Wechselspiel von Zuhören, Zureden und Zupacken. Bei einer passiven Begleitungsphase sind Scharbegleitende gute Zuhörer*innen. Wenn diese Phase sehr lange dauert, kann die Frage nach dem Sinn einer Begleitung aufkommen («Weshalb gehe ich regelmässig an den Höck, die brauchen mich ja gar nicht?»). Dies täuscht, denn bereits die Anwesenheit einer Begleitperson macht einen Unterschied und hat Einfluss auf die Gesprächskultur, die Zielorientierung und das Konfliktverhalten. Auch wenn die aktive Begleitung interessanter zu sein scheint, hat die passive Begleitung hohes Potenzial zur Vertrauensbildung, was in herausfordernden Begleitungsphasen äusserst hilfreich ist. Als Scharbegleitung ist es zudem wichtig, die Bedürfnisse der Schar und die Herausforderungen des Alltags zu kennen. Wiederkehrende Stolpersteine sollen an den Verband zurückgemeldet werden, um auf regionaler bis nationaler Ebene breiten Veränderungsbedarf zu erkennen und Massnahmen zu prüfen.

Begleitung übernehmen und gestalten

Begleitung ist eine Vertrauenssache. Ohne gegenseitiges Vertrauen ist eine gute Scharbegleitung nicht umsetzbar. Speziell in der ersten Phase ist es wichtig, dass eher die Rolle des Beobachtenden eingenommen wird. So wird die Begleitung nicht als Einmischung interpretiert und die Zusammenarbeit kann Schritt für Schritt ausgebaut und auch schwierigere Themen können angegangen werden. Idealerweise organisiert die bisherige Scharbegleitung die Übergabe und ist bei einer ersten Besprechung auch dabei, um die Beteiligten einander vorzustellen. Die Scharbegleitung hat viele Gesichter. Sie kommt manchmal aus den eigenen Reihen in Form einer ehemaligen Leitungsperson oder die Rolle ist verknüpft mit dem Lagercoach. Es kann sein, dass die Scharbegleitung von der Relei oder der Kalei vorgeschlagen wird oder eine weitere Begleitperson Aufgaben der Scharbegleitung übernimmt.

Der Begleitprozess sieht vor, dass die gegenseitigen Erwartungen geklärt werden. Die Frage nach der Art und dem Umfang des Begleitungsbedarfs soll also periodisch überprüft werden. Manchmal ist weniger mehr. Wenn alle vom selben sprechen, schafft dies Klarheit und Transparenz. Wenn sich im Verlauf der Zeit zeigt, dass gewisse Abmachungen nicht eingehalten werden oder die Begleitung nicht mehr als hilfreich empfunden wird, sollte dies unbedingt thematisiert werden.


Begleitung beenden und übergeben

Der Abschied sollte so sorgfältig gestaltet werden wie das Kennenlernen. Wenn eine Vertrauensbasis besteht, ist man als Scharbegleitung eine wichtige Bezugsperson, was auch emotionale Bindung von beiden Seiten mit sich bringt. Wo immer möglich sollte der Rücktritt so früh als möglich angekündigt werden. Hilfreich ist, über die Beweggründe zu informieren. Eine klare Angabe ist auch bezüglich des Zeitpunktes sinnvoll. So sollte man so konkret wie möglich die weiteren Schritte skizzieren. Wenn die Nachfolge gefunden ist, kann diese bereits vor dem Rücktritt an Höcks teilnehmen und sich einen Einblick verschaffen. Die Übergabe ist so reibungsloser, da die Scharbegleitung für das Leitungsteam bereits nicht mehr ein ganz neues Gesicht ist.

Als Scharbegleitung ist es nicht möglich, den erarbeiteten Vertrauenskredit zu übertragen oder die gemeinsamen Erlebnisse und Geschichten der zahlreichen Leitendenanlässe weiterzureichen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass eine neue Person bei null beginnen muss. Es ist absolut sinnvoll, eine ausführliche Übergabe zu machen. Folgende Fragen können zur Vorbereitung dienen:

Leitfragen für die Übergabe

  • Was zeichnet diese Schar, dieses Leitungsteam speziell aus?

  • Welche Ziele und/oder Baustellen stehen in den kommenden Monaten an?

  • Wie wurde die Scharbegleitung bisher gestaltet? (Regelmässigkeit, Kommunikationskanäle, Treffpunkte usw.)

  • Welche Netzwerke sind hilfreich, um dieses Amt zu gestalten?

Zwischenmenschliches sollte im Normalfall nicht übergeben werden. Interne Zwiste, persönlich gefärbte Eindrücke und gut gemeinte Tipps für den Umgang blockieren meist die unvoreingenommene Herangehensweis der neuen Begleitperson, die vielleicht mit inhaltlich neuen Akzenten neue Erlebnisse und neues Vertrauen schafft.


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