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Acht Schritte bis zum Präses-Engagement

Für eine gewinnbringende Präses-Begleitung der Schar braucht es gewisse Voraussetzungen. Konkrete Massnahmen und aktives Mitbestimmen der Schar helfen, diese Voraussetzungen zu schaffen.


Voraussetzungen, damit Präses-Begleitung gelingt und die Schar möglichst viel davon profitieren kann:

  • Das Leitungsteam ist vom Nutzen einer Präses-Begleitung überzeugt.

  • Es gibt klare Ansprechpersonen beim Leitungsteam und bei den Kirchenverantwortlichen.

  • Strukturelle und formelle Fragen des Präses-Engagements sind geklärt.

  • Es wird eine geeignete Person als Präses gefunden.

  • Erwartungen der Schar, des*der Präses und der Kirchenleitung sind von Anfang an und in regelmässigen Abständen wiederholt geklärt und schriftlich festgehalten.

  • Der*die Präses hat ein klares Rollenverständnis und klar festgelegte Aufgaben.

Unterstützung durch Kantonspräses

Der*die Kantonspräses hat viele Informationen bezüglich Präsesanstellung und ein kirchliches Netzwerk. Er*sie kann bei der Suche/Anstellung unterstützen oder in Konfliktfällen zwischen Leitungsteam, Präses und Kirchenverantwortlichen vermitteln.

Um diese Voraussetzungen zu schaffen, helfen untenstehende acht Schritte. Einzelne Schritte können je nach Situation wegfallen oder in veränderter Reihenfolge kommen.

 

 


Hilfsmittel Präses-Anstellung

Für Kirchenbehörden und Pfarreileitungen gibt es das Hilfsmittel Präses-Anstellung, welches die Standards für ein Präsies-Engagement zusammenfasst. Dieses Hilfsmittel ist von der Jubla erarbeitet worden und orientiert sich an den Vorgaben der Deutschschweizer Bischöfe. Es kann dir und deiner Kirchengemeinde weiterhelfen, wenn ihr eine*n Präses anstellt.

Hilfsmittel Präses-Anstellung:

 



1. Bedarf

Die Jubla-Schar kann viel von einer Präses-Begleitung profitieren. Deshalb empfiehlt Jubla Schweiz jeder Schar, dieses Angebot in Anspruch zu nehmen. Wichtig ist, dass die Schar vom Nutzen eines*r Präses überzeugt ist. Scharbegleitung, Lagercoach, Kantonspräsides oder Kirchenverantwortliche können diese Überzeugung mit Argumenten fördern. Eine Schar macht sich auf die Präses-Suche, weil das aktuelle Präses-Engagement endet (auf Wunsch des*der Präses, der Schar oder der Kirchenverantwortlichen) oder die Schar länger keine*n Präses hatte.

 


2. Bedürfnisse formulieren und mitbestimmen

Als Vorbereitung auf die Präses-Suche überlegt sich das Leitungsteam:

  • Welche Aufgaben der*die Präses wahrnehmen soll und welche nicht.

  • Welche Eigenschaften und Kompetenzen muss er*sie mitbringen?

Tipp: Selber initiative ergreifen

Das Leitungsteam soll aktiv auf die Kirchenverantwortlichen zugehen und mitteilen, dass es bei der Präses-Suche und -Auswahl mitbestimmen darf und will.

In Absprache mit den Deutschschweizer Bischöfen hat das Leitungsteam gemäss Jubla-Statuten bei der Präses-Wahl ein Mitbestimmungsrecht: «Das Leitungsteam wählt (...) in Absprache mit der Leitung der Pfarrei eine*n Präses». Es ist deshalb wichtig, die Präses-Suche gemeinsam zu planen:

  • Leitungsteam als Zielgruppe der Präses-Begleitung

  • Leitung der Pfarrei als Vorgesetzte*r des*der Präses

  • Kirchenrat-/-pflege/-vorsteherschaft als Anstellungsbehörde des*der Präses

Sinnvoll ist eine gemeinsame Findungsgruppe mit je ein bis zwei Vertretenden. Folgende Fragen werden besprochen:

  • Aufgaben und Anforderungen an die Person

  • mögliche Engagementsmodelle

  • Beteiligung des Leitungsteams am Auswahlverfahren (z. B. Ausschreibung, Teilnahme an Bewerbungsgespräch, Begegnung mit Leitungsteam, Entscheidungskompetenzen)

Falls keine Findungsgruppe mit Scharvertretung gebildet werden kann, bringt das Leitungsteam seine Anliegen rechtzeitig (am besten in schriftlicher Form) bei den Kirchenverantwortlichen ein.


3. Ausschreibung und Suche

In vielen Fällen schreibt die Kirchgemeinde das Präses-Amt inkl. Aufgabenbeschrieb und Kompetenzen offiziell aus. Das Leitungsteam kann die Ausschreibung auf ihren (z. B. kantonalen Jubla-) Kommunikationskanälen streuen und geeignete Kandidat*innen direkt darauf ansprechen. Allenfalls kann der*die Kantonspräses mögliche Kandidaten*innen nennen.

 


4. Bewerbungsgespräche und Erwartungsklärung

Im Optimalfall ist beim Bewerbungsgespräch eine Scharvertretung dabei. Ist dies nicht möglich, werden die Scharerwartungen vorgängig schriftlich festgehalten und mit der Person besprochen, die das Bewerbungsgespräch führt. Mögliche Themen:

  • Rolle und konkrete Aufgaben

  • Spirituelle Animation: Mögliche Formen? Wer leitet, wer begleitet?

  • Kompetenzen des*der Präses (z. B. Stimmrecht am Leitungshöck)

  • Erwartungen des*der Präses an das Leitungsteam

Wenn sich die Findungsgruppe auf eine Person oder mehrere mögliche Kandidat*innen geeinigt hat, kann es hilfreich sein, diese Person(en) an einen Leitungshöck einzuladen. So kann sich das Leitungsteam ein Bild machen und entscheiden, ob es sich diese Person als Präses vorstellen kann oder nicht. Dies wird der Findungsgruppe oder den Kirchenverantwortlichen mitgeteilt.

 


5. Schriftliche Vereinbarungen

Wenn sich Kirchenverantwortliche, Präses und Leitungsteam einig sind, werden folgende Vereinbarungen ausgearbeitet (oder die bestehenden angepasst) und unterschrieben:

Die Jubla hat für die Präsesanstellung eine Mustervorlage erstellt. Benutzt diese gerne.

 


6. Übergabe und Einführung

Wenn immer möglich, soll sich der*die Vorgänger*in mit dem*der neuen Präses für ein Übergabegespräch treffen. Ebenso wichtig ist eine sorgfältige Einführung durch die Scharleitung.
Mögliche Themen für Übergabe und Einführung:

Wie sieht das Scharjahr aus? Welche Aufgaben wurden wahrgenommen, welche nicht? Was kam gut an, was nicht? Worauf ist bei der Begleitung zu achten? Welche langfristigen Entwicklungen gibt es? Was sind Rollenverteilungen, Traditionen, Tabus und blinde Flecken im Leitungsteam? Welches sind wichtige Personen und Institutionen im Netzwerk der Schar und Pfarrei (Netzwerkanalyse)? Welche Kontaktdaten, Dokumente oder Materialien sind zu übergeben?


7. Offizielle Wahl, Einsetzung und Kommunikation

Treu dem Grundsatz «mitbestimmen» und aufgrund der Jubla-Statuten ist festgelegt, dass das Leitungsteam den*die Präses im Einvernehmen mit der Leitung der Pfarrei wählt. Die offizielle Präseswahl findet kurz vor Ablauf der Probezeit vor (oder symbolisch während) der offiziellen Einsetzung statt.

Der*die Präses hat innerhalb der Schar und in der Wahrnehmung von aussen eine offizielle Rolle. Es ist deshalb sinnvoll, die*den Neue*n bei einem (allfällig auch öffentlichen) Anlass offiziell willkommen zu heissen. Je nach Situation kann diese Einsetzung mit der Verabschiedung und Verdankung des*der Vorgängers*in zusammenfallen. In den Kommunikationskanälen von Schar und der Pfarrei wird der*die neue Präses als Ansprechperson vorgestellt.


8. Vernetzung

Die Vernetzung der Schar gehört zu den Grundaufgaben des*der Präses. Es ist deshalb unabdingbar, dass er*sie sich von Anfang an mit allen wichtigen Netzwerkpartnern von Schar und Pfarrei vernetzen kann und dabei durch Vorgänger*in, Leitungsteam und Kirchenverantwortlichen aktiv unterstützt wird.

Weitere mögliche Vernetzungen des*der Präses: Ehemalige, Lagercoach, Scharbegleitung, Kantonspräsides, Kirchenbehörden, Pfarreileitung, Eltern, Gemeindebehörden, offene Jugendarbeit, andere Vereine, kirchliche Gruppierungen, Sakristan*in, Hausverantwortliche*r der Pfarrei, lokale Medien, Schule usw.


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