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Drei Modelle des Präses-Engagements
Das Präses-Engagement kann in drei verschiedenen Modellen geregelt sein: zwei davon beruhen auf einer bezahlten Anstellung und eines auf Ehrenamtlichkeit. Empfohlen wird eine bezahlte Anstellung.
Anstellungsmodell A: Teil eines hauptamtlichen Pfarrei-Pensums
Der*die Präses ist Teil des Seelsorge- oder Katecheseteams und hat neben dem Präses-Amt noch weitere Aufgaben in der Pfarrei (z. B. Liturgie, Religionsunterricht/Firmvorbereitung, Seelsorge usw.). Für das Präses-Amt sind bestimmte Stellenprozente des Gesamtpensums vorgesehen.
Mögliche Vorteile
Automatisch gute Vernetzung in der Pfarrei (Personen, Informationen, Infrastruktur)
Verbindliches Pflichtenheft, auf das Schar und Kirchenverantwortliche Bezug nehmen können
Meist Ausbildung, Routine und Erfahrung in spiritueller Animation
Vertrautes Gesicht für Eltern und Pfarreiangehörige
Mögliche Nachteile
Präses-Aufgabe kann neben anderen Pfarreiaufgaben zu kurz kommen (z. B. weil Begleitaufgabe fälschlicherweise als weniger wichtig eingestuft wird als Leitungsaufgaben)
Mögliche Terminkollisionen und Rollenkonflikte mit anderen Pfarreiaufgaben (Liturgie-, Katecheseauftrag oder Leitungs- statt Begleitfunktion usw.)
Komplexe Anforderungen bei Personensuche durch Verknüpfung an Anforderungen der weiteren Pfarreiarbeit
Es kann widersprüchliche Ansprüche zwischen Schar und Kirchenleitung geben
Anstellungsmodell B: Nebenamtliches Pensum
Die Kirchgemeinde stellt bestimmte Stellenprozente für das Präses-Amt zur Verfügung, die von einer Person wahrgenommen werden, die ansonsten keine weiteren Pfarreiaufgaben hat. Der*die Präses kann allenfalls trotzdem Teil des Seelsorgeteams sein.
Mögliche Vorteile
Klar definierte/abgesteckte Ressourcen und Aufgaben für die Jubla-Schar
Verbindliches Pflichtenheft, auf das Schar und Kirchenverantwortliche Bezug nehmen können
Einfachere Personensuche (keine Verknüpfung an Anforderungen der weiteren Pfarreiarbeit)
Mögliche Nachteile
Vernetzung zu Seelsorgeteam und Kirchenrat ist nicht automatisch gegeben
Allenfalls weniger Ausbildung, Erfahrung und Routine in spiritueller Animation
Es kann widersprüchliche Ansprüche zwischen Schar und Kirchenleitung geben
Ehrenamtliches Modell
Mögliche Vorteile
Klares Zeichen des*der Präses für freiwilliges Engagement
Ressourcen können frei eingeteilt werden
Kleinere Gefahr übersteigerter Erwartungen der Kirchenverantwortlichen
Keine finanzielle Belastung für die Kirchgemeinde
Mögliche Nachteile
Vernetzung zu Seelsorgeteam und Kirchenrat ist nicht automatisch gegeben
Allenfalls kein verbindliches Pflichtenheft, auf das Schar und Kirchenverantwortliche Bezug nehmen können
Schwächung der Präses-Aufgabe (von Ehrenamtlichen kann nicht gleich viel erwartet werden wie von Angestellten)
Allenfalls weniger Ausbildung, Erfahrung und Routine in spiritueller Animation
Ressourcenbelastung kann geeignete Personen zum Rücktritt/Nichtantritt bewegen
Neuschaffung von Anstellungspensum ist oft schwierig
Tipps bei ehrenamtlicher*m Präses
Auch bei einem ehrenamtlichen Engagement braucht es eine schriftliche Vereinbarung zwischen Schar, Präses und Kirchenverantwortlichen, eine schriftliche Erfassung der aufgewendeten Zeit sowie ein regelmässiges Gespräch zwischen Leitung der Pfarrei und Präses. Zumindest die Spesen sollen von der Kirchgemeinde grosszügig rückerstattet werden.
Unabhängig vom gewählten Modell ist es wichtig, dass es im Leitungsteam, im Seelsorgeteam und im Kirchenrat eine definierte Ansprechperson für das Präses-Engagement gibt. Diese Personen stehen mit dem*r Präses in regelmässigem Kontakt und führen jährlich ein Gespräch inkl. Zielvereinbarung durch.
Empfehlung: Anstellung statt Ehrenamt
Jubla Schweiz empfiehlt fürs Präses-Amt grundsätzlich eines der beiden Anstellungsmodelle und nicht das Ehrenamt.
Gründe:
Langfristige Sicherung dieses Begleitungsangebotes für die Schar
Stärkung der Präses-Rolle
Wertschätzung gegenüber Kindern und Jugendlichen und ihrem Engagement
Klarer formulierbare und höher ansetzbare Erwartungen an die Präses-Rolle
Ausbildung kann eingefordert werden