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Rollen und Aufgaben (Präses)

Die Begleitrolle des*der Präses als Teil des Leitungsteams besteht gleichzeitig aus naher Vertrautheit und gewisser Distanz. Dies bedingt durch Alter, Erfahrungshintergrund und die Tatsache, dass der*die Präses keine Leitungsverantwortung ausübt. Diese Mischung aus Vertrautheit und zugleich Distanz des Aussenblicks kann für eine Schar grosse Chancen bieten. Dadurch wird es dem*der Präses möglich sein, Situationen aufmerksam, wohlwollend und motivierend zu spiegeln.


Präsides sollten sich Zeit nehmen, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in ihrem Kontext zu verstehen und sie durch Wertschätzung und ehrliches und konstruktives Feedback in ihren Aufgaben zu ermutigen. Es kann eine Aufgabe von Präsides sein, die Wertschätzung der Kinder gegenüber ihren Leitenden zu animieren, zu koordinieren und ausdrücken zu helfen. Zum Präses-Sein dienen selbstverständlich auch eine Prise Humor, die eigene Lebensfreude und ein gesunder Optimismus.

Regelmässige Erwartungsklärung

Eine gegenseitige, regelmässige und offene Erwartungsklärung zwischen Präses und Leitungsteam ist sehr zu empfehlen.


Die Aufgabe des Beratens und Begleitens ist sehr breit zu verstehen. Letztlich geht es immer darum, die Leitenden in ihrer Verantwortungsübernahme zu stärken und aus dem Hintergrund zu unterstützen. Dabei ist es anspruchsvoll, das richtige Mass von Präsenz, Aktivität und Unterstützung zu finden, damit es weder zu viel noch zu wenig ist. Für die Leitenden ist es wertvoll, von einem ständig gültigen Unterstützungs- und Gesprächsangebot zu wissen, auf das sie bei Bedarf jederzeit zurückgreifen und dem sie vertrauen können.

W-Fragen an das Leitungsteam

  • Wie geht es euch mit den Kindern?

  • Wo steht ihr an?

  • Welches Verhalten der Kinder macht euch Freude oder Mühe?

  • Wie geht ihr damit um? – Wo und bei wem könnt ihr Hilfe holen?

  • Wie gelingt es euch, mit den Eltern zusammenzuarbeiten und ihre Ressourcen zu nutzen?

  • Welche Hilfestellung ist euch nützlich? Welche Art von spiritueller Animation entspricht euch?

  • Wie darf ich euch als Präses noch mehr unterstützen?


Diese auf Beziehungsarbeit basierende Begleitung ist zeitaufwändig und kann deshalb nicht durch einige wenige Besuche im Jahr geleistet werden. Es braucht das regelmässige Teilen von Erlebnissen und Themen, sowohl in den offiziellen und spektakulären Momenten, wie Lagern, Höcks und einzelnen Scharanlässen, als auch bei ruhigen und zufälligen Gelegenheiten, wie einem Gespräch nach dem Höck oder spätabends am Lagerfeuer.

Wie die Präses-Rolle konkret gelebt wird, ist in jeder Schar verschieden und stark von den Bedürfnissen und der aktuellen Situation der Schar abhängig. Ein unerfahrenes Leitungsteam z.B. braucht allenfalls mehr Begleitung als ältere Leitende. Wichtig ist, die gegenseitigen Erwartungen zwischen Leitungsteam, Präses und Anstellungsbehörde von Anfang an und immer wieder zu klären und fest zuhalten.


Spirituelle Animation

Nebst den Hauptaufgaben Begleitung und Vernetzung gehört auch die spirituelle Animation zur Kerntätigkeit der Präsides. Bei der spirituellen Animation kann der*die Präses (im Gegensatz zu anderen Jubla-Aktivitäten) sowohl eine leitende als auch eine begleitende Funktion einnehmen. Leitend bedeutet, die Hauptverantwortung bei Planung, Durchführung und Auswertung zu übernehmen. Begleitend wirkt der*die Präses, wenn Leitende dazu motiviert und mit Fach- und Erfahrungswissen darin unterstützt werden, selbst spirituelle Animation zu planen, durchzuführen und auszuwerten. Wichtig dabei sind Fragen nach dem Ziel, der Methode und den Eigenschaften spiritueller Animation. Diese sollen sich nicht nach den persönlichen Interessen des*der Präses oder externen Ansprüchen, sondern nach den Bedürfnissen, der Zusammensetzung und der Tradition der Schar richten sowie dem Leitbild und den Haltungen der Jubla entsprechen. Damit wird gewährleistet, dass spirituelle Animation sich positiv auf die Selbstentfaltung des einzelnen Mitgliedes und den Gruppengeist auswirkt.


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