Ziele können in einem Zwischengespräch oder einem Endgespräch formuliert werden. Bei der Zielformulierung muss zwischen Qualifikations- und Förderzielen unterschieden werden. Die Ziele helfen den Teilnehmenden, ihre nächsten Entwicklungsschritte zu erkennen. Die Teilnehmenden erhalten die Möglichkeit, ein bestimmtes Verhalten zu üben und zu zeigen. Weiter unterstützen Zielformulierungen die Kursleitung bei der individuellen Rückmeldung.
Qualifikationsziel
Das Qualifikationsziel ist ein Ziel, das Teilnehmende bis zum Ende des Kurses erreichen müssen, um eine bestimmte Qualifikation zu erreichen. Es muss geklärt sein, wann der/die Teilnehmende die Möglichkeit hat, dies zu zeigen. Das Qualifikationsziel wird von der Kursleitung vorgegeben und ist im Team abgesprochen. Es ist hilfreich, sich bei der Formulierung an die SMART-Regeln zu halten. Die Formulierung eines Qualifikationszieles orientiert sich am Ausbildungsfokus.
Förderziel
Das Förderziel kann im Dialog mit den Teilnehmenden definiert werden. Vorschläge können sowohl von den Teilnehmenden als auch von der Kursleitung gemacht werden. Förderziele können auch bei Teilnehmenden definiert werden, die die Qualifikationskriterien bereits erreichen.
In Aus- und Weiterbildungen ohne Qualifikation werden nur Förderziele vereinbart. In kurzen Weiterbildungen kann es sein, dass allen Teilnehmenden ein Förderziel mit auf den Weg gegeben wird. Wenn Teilnehmende die Qualifikation nicht erreichen, kann dennoch ein Förderziel erreicht worden sein.
Pro Person sollten maximal 2–3 Ziele definiert werden. Diese Ziele können verschriftlicht werden, so dass die ganze Kursleitung weiss, auf welche Bereiche sie speziell achten soll.
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Denk daran: Die Methode SMART kann dir helfen, Ziele zu formulieren. S = spezifisch, konkret: genaue Ausformulierung |
Übungsbeispiele Formulierung von Förder- und Qualifikationszielen
Im Folgenden sind zwei fiktive Beispiele aus Kursen aufgeführt, zu denen mögliche Förder- und Qualifikationsziele formuliert sind. Ein Förderziel kann innerhalb des Kurses oder auch darüber hinaus formuliert werden. Bei einem Qualifikationsziel wird ein Verhalten oder bestimmte Kompetenzen beschrieben, die von dem/der Teilnehmenden gezeigt werden müssen, um ihm/ihr die Qualifikation zu erteilen. Es lohnt sich in beiden Fällen sich an den SMART-Regeln der Zielformulierung zu orientieren.
Beispiel A: Situation GLK
Mindestkenntnisse JublatechnikWanderleitung auf der Unternehmung
Beobachtung
In der Überprüfung zu Beginn des Kurses, ist aufgefallen, dass ein Teilnehmender noch nicht alle Knoten korrekt binden kann. Es fällt ihm Ein*e Teilnehmer*in hat bei der Unternehmungsplanung die Marschtabelle im Alleingang sehr gut ausgefüllt. Bei der Wanderungsplanung konnte er*sie anderen gut erklären, was alles zu berücksichtigen ist, als sie danach gefragt wurden. Jedoch hat er*sie sehr unsicher gewirkt in der Leitungsrolle und sich auch einmal verlaufen. Er*Sie hatte keinen Überblick über die Gruppe und die Gruppe wenig bis gar nicht angeleitet und auch nicht auf sicherheitsrelevante Dinge (z.B. Strassenüberquerung, steiler Abhang) aufmerksam gemacht. Das 3x3 wurde komplett vernachlässigt.
Es fällt ihm*ihr schwer, sich in der Gruppe einzubringen und scheint etwas schüchtern zu sein. Bei der Wanderungsplanung konnte er anderen gut erklären, was alles berücksichtigt werden muss. Während der Unternehmung hat er die Gruppe sicher geleitet und so Verantwortung übernommen.
Ziel formulieren
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Im Gespräch teilst du dem |
*der TN mit, dass |
ihr ihn*sie für die Qualifikation |
in einer aktiveren Leitungsrolle sehen müsst. Du teilst ihm |
*ihr deine Beobachtungen in der |
Kulei mit. Er*Sie erzählt dir, dass er*sie sich in der Gruppe bewusst zurücknimmt, da er*sie befürchtet, dass seine*ihre Erfahrungen für die anderen nicht spannend sind. Gemeinsam formuliert ihr folgende Ziele:
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Beispiel B: Situation MF Spielleitung
Beobachtung
Beim Spieleanleiten und sicher planen ist die ein*e Teilnehmende*r in eurem Kurs stark, sie*er kann Spiele einfach und präzise erklären. Sie*er berücksichtigt bei der Planung die Sicherheit und bringt auch kreative neue Ideen mit ein. Sie*er fällt seit Beginn des Wochenendes immer wieder durch ihre*seine verwendeten Fluchwörter auf, sei es im persönlichen Gespräch, wie auch beim Spieleerklären.
Ziele formulieren
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Am Ende des Wochenendes führt ihr mit allen TN ein kurzes Gespräch, in dem ihr die Beobachtungen des Kursteams mitteilt. Die TN spricht dich darauf an, dass ihr*ihm durch verschiedene Feedbacks aufgefallen ist, dass sie*er oft Fluchwörter verwendet, sich dem bislang gar nicht bewusst war. Gemeinsam formuliert ihr ein Ziel, dass sie*er nach dem Wochenende verfolgen möchte.
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Anmerkung
Überlege dir vor dem Gespräch, ob ein Qualifikationsziel definiert werden muss und formuliere dieses. Ein Förderziel kann gemeinsam mit dem Teilnehmenden im Gespräch formuliert werden. Es lohnt sich, vor dem Gespräch zu überlegen, in welchem Bereich ein Förderziel abgemacht werden kann. Genauso wichtig sind die Ideen und Vorschläge des/der Teilnehmenden. Welche Förderziele hast du dir schon gesetzt? Was könnten andere Ziele für die oben beschriebenen Beispiele sein? Hast du selber ein Beispiel?
Weitere Infos
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