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Neben der offensichtlichen physischen Gewalt, gibt es in unserer Welt auch die psychische Gewalt zum Beispiel in Form von Mobbing. Auch die Jubla ist davon nicht befreit. Bei physischer Gewalt, z.B. einer Schlägerei unter Kindern, wissen die meisten Leitenden, wie zu handeln ist. Sieht es bei Mobbing auch so aus? Weisst du, ob und wo es in deiner Schar schon Mobbing gab? Weisst du, welche Programmpunkte anfällig sein könnten für die Mobbingfallen?

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Klar ist, dass niemand von uns Mobbing unterstützt. Und dennoch gibt es unter Kinder und Jugendlichen viel, die Opfer von Mobbing werden. Um Mobbing zu verhindern, oder zu stoppen, müssen wir es erst wahrnehmen. Es folgen daher drei Situationen, bei denen es sich lohnen könnte, die Augen offen zu halten.

3 Beispielsituationen

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titleBeispiel 1: Das Schlafengehen bei den Kindern

Im Lager ist es nicht die Aufgabe, der Leitenden jeden einzelnen Schritt der Teilnehmenden zu kontrollieren. Dennoch ist die Zeit vor dem Schlafen eine wichtige und zudem auch heikle Situation. Das zu Bett gehen ist in der Gruppendynamik sehr wichtig. Dabei kann es aber auch dazu kommen, dass Kinder sich gegenseitig unfair behandeln oder mobben:

  • Wird das Plüschtier von Klaus versteckt?

  • Muss Petra immer in die gleiche Ecke gehen zum Schlafen, weil es kein Platz hat im Zelt?

  • Wird Fynn ausgelacht, weil Fynn schlafen möchte anstelle von Wahrheit oder Pflicht zu spielen?

Um genannte Beispiele zu vermeiden, empfehlen wir die Gruppendynamik beim Schlafengehen als Leitungsperson mitzugestalten. Die Gruppe könnte ein gemeinsames Ritual gestalten, den Tag mit einer Witze- oder Geschichtenrunde abschliessen oder für das ganze Lager ein gute Nacht Radio abspielen. Praktischerweise sind das auch dieselben Tipps, die gegen Heimweh helfen können.

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titleBeispiel 2: Lagergericht

In vielen Lagern gehört das Lagergericht zum festen Bestandteil des Programms und bietet einen grossen Unterhaltungsfaktor. Aber auf wessen Kosten? Teilnehmende und Leitende werden für ihr (angebliches) Fehlverhalten angeklagt und bestraft. Dabei ist die grosse Schwierigkeit, was ist ernst und was ist Spass. Das ist insbesondere dann schwierig, wenn die Kinder die Anklagen selbst formulieren.

  • Mika wird angeklagt, weil er zweimal ins Bett gepinkelt hat. Verspürt er nicht genug Scham, dass er noch nicht bettrein ist?

  • Veton wird angeklagt, weil er nicht bei allen Programmen dabei war und sich immer ins Zelt zurückzog. Ist es nicht normal, dass man beim ersten Liebeskummer Zeit für sich braucht?

  • Celiné wird angeklagt, weil sie immer so laut beim Essen und den Programmen war und nie zugehört hat. Hat sie nicht schon genug Schwierigkeiten mit ihrem ADHS umzugehen und muss jetzt nochmals bestraft werden?

Beim Lagergericht braucht es viel Sensibilität. Was nicht sein darf, ist das Teilnehmende eine Plattform bekommen, um anderen Kindern zu zeigen, dass sie falsch oder schlecht sind.

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titleBeispiel 3: Rituale und Insider im Leitungsteam

Auch im Leitungsteam kann es vorkommen, dass einzelne gemobbt werden. Besonders anfällig sind hier Rituale im Leitungsteams und Insider. Also gerade auch diese Dinge, die für Gruppenzusammenhalt sehr wichtig sind.

  • Muss Yannik wirklich nach drei Jahren immer noch Piopfeiffe genannt werden, nur weil er mal nicht wusste, dass ein Berliner auch ein Zelt ist?

  • Ist es nötig, dass alle Jungleitenden, die bei der Leitendentaufe das eklige Getränk nicht trinken wollten, ewig dafür schikaniert werden?

Es gilt also sich nicht immer von der Gruppendynamik mittragen zu lassen, sondern auch mal das Einfühlvermögen einzuschalten.

Tipps & Tricks für den Schar- und Lageralltag

  • Blick auf die Nichtanwesenden haben: Der Blick der Leitenden sollte beim Thema Mobbing nicht nur auf die Teilnehmenden vor Ort fallen, sondern auch auf diejenigen, die gerade nicht da sind. Mobbingopfer ziehen sich oft zurück.

  • Kontakt mit den Eltern: Kommt ein Kind plötzlich nicht mehr, kann es sich lohnen bei den Eltern mal nachzufragen was los ist. Vielleicht hat es negative Erfahrungen in der Schar oder auch in der Schule gemacht und zieht sich deswegen zurück.

  • Ansprechen: Jegliche Formen von Gewalt bereits in der Frühphase erkennen, Konflikte vor der Eskalation mit Betroffenen und dem Umfeld thematisieren und bei Bedarf Hilfe holen.

  • Halt Stopp: Kinder sollen lernen NEIN und STOP zu sagen. Das kann bei den Spielregeln bewusst kommuniziert werden.

  • Ansprechpersonen: Kinder und Jugendliche brauchen Vertrauenspersonen, mit welchen sie über das Thema sprechen können.

  • Positiver Gruppen-/Schargeist:  Ein gutes Gleichgewicht der geistigen und sozialen Gesundheit von allen in der Gruppe trägt dazu bei, dass weniger Konflikte entstehen.


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