Allgemein
Der Kompass ist ein Winkelinstrument zur Bestimmung von Richtungen:
Nordrichtung (grobe Orientierung, Karte ausrichten)
Gehrichtung (Azimut)
Gemessen wird immer im Uhrzeigersinn, also von Norden über Osten, Süden und Westen.
Der Vollkreis auf dem Drehring des Kompasses wird entweder in 360 Grad (°) oder in 6 400 Artilleriepromille (A‰) unterteilt. Die Zahlen auf dem Drehring werden nur zweistellig angegeben und müssen bei einer °-Skala × 10 und bei einer A‰-Skala × 100 gerechnet werden.
Die Artilleriepromille-Einteilung findet vor allem bei der Armee Verwendung.
Umrechnung
Artilleriepromille = Grad × 17,8
Grad = Artilleriepromille / 17,8
Deklination
Der magnetische Nordpol, wo die Kompassnadel hinzeigt, weicht vom geografischen Nordpol ab. Der geografische Nordpol ist der nördliche Durchstichspunkt der Drehachse der Erde. Diese Abweichung wird Deklination genannt und kann bei gewissen Kompassmodellen mithilfe der Deklinationsmarken oder Stellschrauben ausgeglichen werden. Die Angaben zur Deklination findest du am unteren Kartenrand.
Himmelsrichtung und Azimut
Ein Winkel in der Geometrie wird immer durch zwei Achsen definiert, die sich in einem Punkt schneiden. Wenn wir von Azimut sprechen, meinen wir immer die Abweichung von der Nordrichtung im Uhrzeigersinn.
Am Beispiel der Uhr, bei welcher wir auf dem Mittelpunkt stehen, entspricht die Zwölf (12) einem Azimut von 0°. Die Drei (3) entspricht einem Azimut von 90°, die Sechs (6) entspricht einem Azimut von 180° und die Neun (9) einem Azimut von 270°. Die Zwölf entspricht immer der Nordrichtung, also auf der Karte oben. Nun kann also von einem beliebigen Standort aus die nächste Marschrichtung definiert werden, indem die Abweichung von der Nordrichtung angegeben wird.
Die Standortbestimmung
Für die Bestimmung des eigenen Standortes werden mindestens zwei Standlinien benötigt. Standlinien sind Linien, die sich im eigenen Standort möglichst senkrecht schneiden. Als Standlinien kommen in Frage:
Standlinien aus der Karte, die auch in der Natur erkennbar sind wie Flüsse, Wege usw.
Visierstandlinien: geradlinige Verbindung von einem Beobachtungspunkt zu einem anvisierten Merkmal.
Standlinien aus der Natur (explizite Standlinien) führen auch dann noch zu einem verlässlichen Ergebnis, wenn sie sich in einem spitzen oder stumpfen Winkel schneiden. Für Visierstandlinien gilt jedoch, dass sie sich nach Möglichkeit in einem 90° Winkel schneiden sollen, damit das Ergebnis hinreichend genau ist. Winkel unter 60° oder über 120° sind nicht geeignet.
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