Eine Gruppe braucht Zeit, um erfolgreich zusammenarbeiten zu können. Verschiedene Phasen werden durchlaufen. Die einzelnen Phasen können wiederholt auftreten, wenn z. B. ein neues Teammitglied in ein bestehendes Team eintritt oder Aufgaben neu verteilt werden. Das Phasenmodell von Tuckmann versucht, die Entwicklung einer Gruppe darzustellen. Es gibt verschiedene Phasenmodelle. Sie können der Gruppenleitung helfen, den aktuellen Stand einer Gruppe zu analysieren oder bereits in der Planung gewisse gruppendynamische Prozesse zu berücksichtigen. Die Leitung einer Gruppe oder eines Teams kann bewusst in die verschiedenen Phasen eingreifen und die Entwicklung der Gruppendynamik bis zu einem gewissen Mass steuern. So ist es z. B. nicht sinnvoll, Themen, die Vertrauen voraussetzen, zu Beginn des Kurses oder während eines Teamprozesses zu diskutieren. Je nach Phase übernimmt die Gruppenleitung andere Aufgaben.
Unsicherheit, Bedürfnis nach Orientierung, Ziel: Kennenlernen
Lockere Vorstellungsrunde ermöglichen
Ziele definieren (organisatorischer Rahmen)
Inhaltliche Schwerpunkte setzen
Erwartungen klären
Distanz zwischen Teilnehmenden zulassen
Zu gegenseitigem Vertrauen ermuntern
Erkundungsprozess fördern
Erweitern |
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title | Umsetzung im Kurs: Kurseinstieg |
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Beim Kurseinstieg bzw. vor dem Kurs sind folgende Punkte zu beachten bzw. folgende Inhalte relevant: Sachebene: Klare Informationen auf der Kurseinladung (Hinweise zur Anreise mit ÖV und Auto, genauer Treffpunkt, Angaben zum Programm, Schlusspunkt, Gepäck, Informationen zur Kursleitung, Notfallnummer...) Überblick über Kurs geben (Grobprogramm, Ziele, Kursort) Erwartungen der Kursleitung klar formulieren und Erwartungen der Teilnehmenden in Kleingruppe abholen Kurze Auswertung des ersten Kursteils
Interaktionsebene: Eis brechen durch lockeren Kurseinstieg (z.B. Spiel, Mottoeinführung – ohne dass sich die einzelnen Teilnehmen zu fest darstellen müssen) Kennenlernen ermöglichen (Zeit zum Kennenlernen in Klein- und Grossgruppe einplanen, auch Zwischenzeiten zum Kennenlernen ermöglichen – z.B. durch Sitzordnung) Wohlwollende Atmosphäre schaffen durch Kommunikation auf Augenhöhe, Anerkennung der Arbeiten der Teilnehmenden, geduldige Erklärungen Gemeinsame Rituale einführen (Motto)
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Rollen finden (Storming)
Positions- und Rollenklärung führen zu Konflikten, Ziel: Gruppenbildung
Möglichkeit bieten, eigene Fähigkeiten und Stärken zu zeigen
Rolle und Position dem gemeinsamen Ziel unterordnen
Nicht zu stark in Machtkämpfe eingreifen, da sonst neue Leitungsrollen entstehen
Zwischen einzelnen Mitgliedern vermitteln
Erweitern |
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title | Umsetzung im Kurs: Gruppenarbeiten zu Beginn des Kurses |
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Zu Beginn des Kurses sind bei Gruppenarbeiten folgende Punkte zu beachten bzw. folgende Inhalte relevant: Sachebene Klarer Auftrag zur Gruppenarbeit formulieren Gruppenarbeit zu Beginn begleiten, dass alle sich bei der Arbeit sicher fühlen und ihre Meinung einbringen können
Interaktionsebene Weiteres Kennenlernen zu Beginn der Gruppenarbeit ermöglichen (erster Kontakt in Unternehmungsgruppe, inkl. Stärken und Schwächen) Teambildung steuern (z.B. Ritual, Erkennungszeichen, weiteres Kennenlernen als Auftrag einplanen) Klima des gegenseitigen Akzeptierens und der Unterstützung sicherstellen Spannungen, die in der Gruppe auftauchen klären, vermitteln und entschärfen (Konfliktmanagement) Gruppenprozess nach der Gruppenarbeit auswerten Auftrag für gemeinsames Ritual, Erkennungszeichen oder Name (z.B. Motto) Haltung (Förderung im Vordergrund und nicht Beurteilung) klar kommunizieren
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Wir-Gefühl (Norming)
Vertrautheit, Konsolidierung, Ziel: Wir-Gefühl
Den Prozess transparent halten
Konflikte erkennen und mit kooperativer Art lösen
Verantwortung schrittweise delegieren
Verhaltensnormen zur Diskussion stellen, wenn sich diese in eine problematische Richtung entwickeln
Gruppe langsam loslassen
Erweitern |
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title | Umsetzung im Kurs: Kursanfang bis Kursmitte |
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Am Kursanfang sind folgende Punkte zu beachten bzw. folgende Inhalte relevant: Sachebene Ziele der Ausbildung erläutern Tagesprogramm aufzeigen, dass sich die Teilnehmenden selbst orientieren können Den Teilnehmenden aufzeigen, wie sie sich selber einbringen können Regelmässig Reflexionsgefässe einplanen gegenseitige Rückmeldungen von Teilnehmenden an Teilnehmende institutionalisieren (z.B. Tandemfeedbackgruppen bilden) Grundlageninhalte vermitteln, welche für die Aufträge und folgende Inhalte relevant sind
Interaktionsebene mit Aktivpausen Gruppenprozesse fördern Unternehmung in Bezug auf Gruppenprozesse gut abschliessen und auswerten Nochmals Forming in der Gesamtkursgruppe zulassen, weil bis jetzt nur in Kleingruppen unterwegs Bei längeren Gruppenarbeiten in neuen Kleingruppen: Kennenlernen immer wieder ermöglichen Gemeinsame Rituale leben (z.B. Motto)
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Kooperation, starke Identifikation mit Gruppe, Ziel: Harmonie
Weitgehend zurückziehen
Prozesse beobachten und allenfalls moderieren
Möglichkeiten zeigen, wie die Gruppe nach Aussen handeln kann
Allfällige Zusammenarbeit mit anderen Gruppen zur Diskussion bringen, um gemeinsam übergreifende Ziele ins Bewusstsein zu rücken
Selbstständigkeit der Gruppe fördern
Erweitern |
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title | Umsetzung im Kurs: Kursmitte bis Kursende |
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In dieser Phase soll folgendes beachtet bzw. gefördert werden: Sachebene gegenseitige Rückmeldungen von Teilnehmenden an Teilnehmende fördern Ausbildungsinhalte einplanen, die ein Klima des Vertrauen und der Unterstützung voraussetzen (z.B. Krisenkonzept, schwierige Situationen mit Kindern) Teilnehmende zur Mitarbeit auffordern und die Umsetzung der eigenen Ideen ermöglichen (z.B. Workshop Arbeit nach frei wählbaren Themen)
Interaktionsebene Klima des gegenseitigen Akzeptierens und der Unterstützung vor allem bei schwierigen Themen sicherstellen Morgeneinstieg in Unternehmungsgruppen (bereits bekannte Gruppe) Gruppenprozesse thematisieren Ausbildungspause und Zeit für die Gruppe einplanen (z.B. Jubla-Abend) Gemeinsame Rituale gemeinsam ausbauen, entwickeln (z.B. Motto)
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Abschluss (Adjourning)
Abschluss der Gruppe, Ziel:
Abschied
Versuchen, den Übergang zur neuen Situation zu betreuen
Möglichkeiten einer Umstrukturierung des Gruppenzieles miterarbeiten
Hilfe für die Auswertung anbieten
Für einen angemessenen Abschluss sorgen
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title | Umsetzung im Kurs: Kursabschluss |
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Für den Kursabschluss sind folgende Punkte zu beachten bzw. folgende Inhalte relevant: Sachebene Kursprogramm an den letzten beiden Tagen klar aufzeigen und erklären, wer wann den Kurs verlässt (z.B. Kursleitung später) Auch für das Putzen und den Abschluss klare Aufgaben verteilen Rückreise organisieren, dass alle wissen, wann sie zu Hause sind Kurs gemeinsam auswerten (geeignete Auswertungsmethode um gemeinsam auszuwerten) Gemeinsames Nachprojekt ermöglichen (z.B. Wahlmodul, Atelier, Kursnachtreff)
Interaktionsebene Gruppenstimmung geniessen und Zeit geben Persönliche Rückmeldungen ermöglichen (z.B. Briefli schreiben) Bewusster Abschluss planen (z.B. Fest, Abschlussabend) genug Zeit für «Tschüss sagen» reservieren Abschlussritual (z.B. Mottoabschluss)
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