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Grobprogramm
Das Grobprogramm definiert die Ausbildungsgefässe und legt somit die Eckpunkte des Kurses fest. Im ersten Schritt der Programmgestaltung werden die groben Rahmenbedingungen des Kurses (Ort, Zeit, Thema, Verantwortung, Ziel und Inhalte) geklärt, die Struktur des Kurses gemeinsam definiert und die Verantwortlichkeiten verteilt. Die Kursleitung entscheidet, wie ein grober Tagesablauf aussieht und wie die Ausbildungsinhalte aus dem Stoffprogramm über den Zeitraum des Kurses verteilt werden. Es lohnt sich oft, bereits auch die groben Methoden und Umsetzungen zu definieren, so dass das Kursprogramm vielseitig und abwechslungsreich gestaltet ist. Die Kursleitung berücksichtigt die Entwicklung der Gruppendynamik sowie einen logisch stimmigen Aufbau der Inhalte. Zudem stellt sie eine ausgewogene Verteilung von Ausbildungsgefässen, Fördergefässen, Kursrahmen und Freizeit sicher.
Tagesstruktur
Es ist empfehlenswert, die Struktur eines normalen Kurstages in der Kursleitung zu diskutieren. Dabei legt die Kursleitung Zeitfenster für Programm, Verpflegung, Kurssitzungen und Freizeit fest. Durch bewusst gesetzte Fixpunkte (Einstieg, Motto, Ausstieg) gibt die Tagesstruktur den Teilnehmenden und der Kursleitung Sicherheit und Orientierung.
Zeit | Inhalt | Bemerkung |
| Sitzung | |
08:00 | Morgenessen | Gleitende Essenszeit, selbstständig abwaschen |
08:45 | Tageseinstieg | Gemeinsamer Start in den Tag als Ritual |
09:00 - 12:00 | 1. Tageseinheit | Geeignet für Ausbildungsblöcke, Sport usw. |
12:30 - 13:15 | Mittagessen | Mindestens 45 Minuten für Essen einplanen |
13:15 - 14:30 | Siesta (Sitzung) | Ämtli, Auswertung, Vorbereitung, individuelle Fördergefässe, Freizeit |
14:30 - 18:00 | 2. Tageseinheit | Geeignet für längere Ausbildungsblöcke |
18:30 - 19:15 | Nachtessen | Mindestens 45 Minuten für Essen einplanen |
19:15 - 20:00 | Pause | Ämtli, Auswertung, Vorbereitung, Freizeit |
20:00 - 21:45 | 3. Tageseinheit | Geeignet für Reflexion, Diskussionen, kurze Ausbildungssequenzen, Motto |
21:45 | Tagesausstieg | Gemeinsamer Abschluss |
22:00 | Freizeit |
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Grobprogramm erstellen
Der Kursleitung ist es freigestellt, wie sie das Grobprogramm erarbeitet. Je nach Präferenz der Kursleitung oder Kursform lohnt es sich, einen anderen Ansatz zu wählen. Für alle Ansätze kann es hilfreich sein, zuerst die Tagesstruktur und den Förderprozess festzulegen.
Themenorientiert
Die Kursleitung setzt thematische Schwerpunkte auf einen oder mehrere aufeinanderfolgende Tage (z. B. Gruppenstundentag, Jubla-Technik-Tag, Lagertag). Danach verteilt sie die Inhalte aus dem Stoffprogramm auf die Ausbildungsgefässe. Die Verantwortung für einzelne Themenschwerpunkte wird auf die Kursleitenden verteilt.
Inhaltsorientiert
Die Kursleitung verteilt die Inhalte des Stoffprogramms in kleine Gefässe und vermerkt Themen und Richtzeiten. In einem nächsten Schritt setzt sie diese zu Ausbildungsgefässen zusammen. Zuletzt verteilt sie die Ausbildungsgefässe auf die Kurswoche und legt die Verantwortlichkeit fest.
Methodenorientiert
In einem ersten Schritt legt die Kursleitung fest, welche Inhalte sie wie umsetzen möchte (z. B. unterwegs oder Basisgruppen-Block) und definiert längere Methoden und Gefässe. Danach gruppiert sie zusammenpassende Inhalte zu Ausbildungsgefässen. Schliesslich verteilt sie die Gefässe auf die Kurswoche und legt die Verantwortlichkeit fest.
Chancen und Risiken beachten: Alle drei Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Es lohnt sich, diese in der Kursleitung zu besprechen.
Grobprogramm - Diskussionsfragen
Wie lange dauert der Kurs? Kursprofile (Ausbildungskonzept)
Welche Kursform wählt ihr? Merkblatt Kursform
Wann findet der Kurs statt? (Jahreszeit, Feiertage)
Findet der Kurs in mehreren Teilen statt? Gibt es ein Vor oder Nachweekend?
Was sind die inhaltlichen Schwerpunkte der Kursart? Kursprofile (Ausbildungskonzept)
Wie sieht die Tagesstrukur aus?
Sollen für bestimmte Programmpunkte bewusst grosse Zeitfenster reserviert werden?
Wie ist die Kursleitung zusammengestellt?
Wie ist der Förderprozess in das Kursprogramm integriert?
Rhythmisierung
Kurse sind gefüllt mit Ausbildung, Bewegung und sozialer Interaktion. Eine ausgewogene Rhythmisierung sorgt für ein angenehmes Kursklima und unterstützt die Aufnahme- und Leistungsfähigkeit der Teilnehmenden und der Kursleitung. Die Rhythmisierung bezieht sich dabei auf den einzelnen Kurstag wie auch auf den gesamten Kurs.
Gruppendynamik berücksichtigen
Wer ein Kursprogramm zusammenstellt, berücksichtigt neben den Inhalten auch die Bedürfnisse der Teilnehmenden. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist die Gruppendynamik. Jede Kursgruppe verhält sich zwar anders, doch es gibt Muster, wie sich eine Gruppe im Verlauf eines Kurses entwickelt. Eine frisch zusammengesetzte Gruppe interagiert zu Beginn des Kurses anders als miteinander vertraute Teilnehmende gegen Ende des Kurses. Aufgabe der Kursleitung ist es, diese Entwicklung bewusst in die Gestaltung des Grobprogramms einfliessen zu lassen. Dabei helfen die Gruppenphasen.
Aufbauende Themen
Jeder Ausbildungsblock und jedes Fördergespräch basiert automatisch auf dem Vorwissen der Teilnehmenden. Dazu gehört einerseits das Wissen, das sie aus der Schar oder früheren Kursen mitbringen. Genauso wichtig ist es andererseits, die Inhalte aufeinander aufbauend über den Kurs zu verteilen. Dabei helfen folgende Fragen:
Welche Kompetenzen bringen die Teilnehmenden von ihren Jubla-Erfahrungen mit?
Welche Themen wurden in welcher Tiefe in anderen Kursen schon behandelt?
Welche Ausbildungsinhalte sollen vertieft werden und wo genügt eine Auffrischung?
Welche Kursinhalte setzen Wissen voraus, welches im Kurs erworben wird?
Welche Fördergefässe setzen Beobachtungen oder Gespräche voraus?
Welche Ausbildungsgefässe müssen gewisse Teilnehmende aufgrund von beruflichen Erfahrungen oder Vorwissen nicht besuchen?
schub.kurse
4.3 Gruppendynamik im Kurs
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