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Begleitung im Krisenfall (Scharbegleitung)

Begleitpersonen können im Krisenfall besonders wichtige Bezugspersonen sein. Je nach Ausgestaltung der Rolle können Aufgaben in der Bewältigung der Krise übernommen werden.


Die Scharbegleitung kann im Krisenfall folgende Rollen oder Aufgaben übernehmen:

  • Informant*in des Krisenteams zu wichtigen Informationen über die Schar, das Team, den Scharalltag

  • Fachperson mit Wissen über den Verband

  • Begleiter*in und Unterstützer*in der Schar als Scharbegleitung für gewisse Aufgaben oder Anlässe

  • Mitglied des Krisenfallteams als zusätzliche Ressourcenperson

  • Person vor Ort, die das Team bereits kennt

Wichtig ist auch, in der Krise nicht sich selbst zu gefährden. Auch im grössten Stress ist es hilfreich, in sich selbst hineinzuhorchen und zu fragen: «Bin ich zurzeit in der Verfassung, eine hilfreiche Begleitperson zu sein?» Wenn diese Frage mit Ja beantwortet werden kann, ist mit gutem Gewissen eine Begleitung anzubieten.


Wie Betroffene Krisen erleben:

Handlungsfelder von Begleitpersonen:

In einer Notfallsituation können die Betroffenen ein inneres Chaos erleben.

Die Begleitperson kann an dieser Stelle Struktur schaffen, in dem sie zeitliche, örtliche oder innere Klarheit herstellt.

  • «Wir warten hier, bis …»

  • «Wir gehen in den Sitzungsraum.»

  • «Besonders wichtig ist jetzt, dass …»

Die ungewohnte Situation kann bei Betroffenen zu grosser Angst führen.

Begleitpersonen sollen möglichst viel Ruhe ausstrahlen, dies mindert bei Betroffenen Angst. Sie fühlen sich so versorgt, verstanden und respektiert.

  • keine hektischen Bewegungen, ruhige Atmung

  • klare Informationen und Anweisungen

In der hektischen Atmosphäre steigt der Erregungszustand. Die Betroffenen sprechen z. B. sehr schnell und laut oder fuchteln hektisch herum.

Als Begleitperson sollte man diesen Prozess schrittweise verlangsamen, um das Erregungsniveau auf eine angemessene Stufe zu bringen und situationsangepasstes Handeln zu ermöglichen.

In Extremsituationen verlieren einige Menschen die Fassung.

Um diese wiederzugewinnen und überschwemmende Gefühle einzudämmen, hilft meist das Gespräch über Fakten.

  • «Wie heissen die Eltern des verunfallten Kindes?»

Das Bedürfnis nach Orientierung kann oft nicht sofort gestillt werden.

Es ist für die Betroffenen beruhigend, zu wissen, wann und von wem sie weitere Informationen erhalten werden. Spekulationen sollten jedoch nie geäussert werden, sondern nur überprüfte Fakten.

  • «Um 14.00 Uhr erhalten wir weitere Informationen vom Krisenteam darüber, was die nächsten Schritte sind.»

Das Gefühl, einer Situation hilflos ausgeliefert zu sein, entspricht einem stressfördernden Kontrollverlust.

Dem wahrgenommenen Kontrollverlust wirken kleine Aufgaben entgegen.

  • «Bitte hole im Materialzelt das Absperrband.»


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