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Personen ohne Jubla-Wissen

Obwohl Jungwacht Blauring in vielen Regionen der Deutschschweiz vertreten ist, gibt es überall auch Personen, die die Jubla nicht kennen. Einige kennen andere Kinder- und Jugendverbände, andere können sich nichts darunter vorstellen.


 

 

In der Schweiz sind die zahlreichen Vereine und Verbände ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft. Dies ist eine langjährige und tief verwurzelte Tradition. In kaum einem anderen Land spielen Vereine eine so wichtige Rolle. So überrascht es auch nicht, dass z.B. Personen mit Migrationshintergrund Vereinsstrukturen oftmals nicht kennen.

Gehe nicht davon aus, dass alle Menschen wissen, was die Jubla ist. Achte darauf, wie du dich mit deiner Schar nach aussen zeigst. Denn gerade für Personen ohne Jubla-Wissen kann dies der erste Kontakt mit der Jubla bedeuten und in den meisten Fällen ist der erste Eindruck entscheidend.


Erwartungen der Personen ohne Jubla-Wissen

Bevor du anderen erklärst, was die Jubla ist und was du dort machst, sollte sich deine Schar selber Gedanken darüber machen, wie sie sich selbst und entsprechend ihre Arbeit definiert. Lege einen Schwerpunkt darauf, zu beschreiben, was du in der Jubla machst, aber betone auch, weshalb es für ein Kind gut ist, in der Jubla dabei zu sein. Was lernt ein Kind in der Jubla? Wieso könnte das für die Eltern interessant sein? Die Erklärung sollte leicht verständlich, der Zielgruppe angepasst und interessant sein, zum Beispiel:

  • Lernen, Verantwortung zu übernehmen

  • Erlangen von handwerklichen Fähigkeiten

  • Lernen, in einem Team zu arbeiten (Teamfähigkeit)

  • Förderung der Sozialkompetenzen

  • Nicht leistungsorientiert

Ressourcen der Personen ohne Jubla-Wissen

Immer wieder haben Scharen mit Mitgliedermangel zu kämpfen – vielleicht hast du davon gehört oder bist selber davon betroffen. Um den Fortbestand deiner Schar zu sichern, braucht es laufend neue Mitglieder. Mit jedem öffentlichen Auftritt (Anlässe, Werbung usw.) kannst du also potenzielle Neumitglieder gewinnen. Achte darum umso mehr darauf, wie deine Schar sich in der Öffentlichkeit präsentiert. Deine Schar sollte zudem für Kinder und Jugendliche aller Nationalitäten, Religionen, Kulturen und Konfessionen offen und zugänglich sein.

Eine gewisse Bekanntheit fördert ausserdem die Anerkennung eurer Arbeit. Dadurch seid ihr in der Lage, euch für bessere Rahmenbedingungen stark zu machen.


Zugang zu den Personen ohne Jubla-Wissen

Am einfachsten erreicht deine Schar ihre Zielgruppen, wenn sie ihre Aktivitäten in der Öffentlichkeit macht. Je nach Zielgruppe sind unterschiedliche Werbemöglichkeiten oder Anlässe geeignet.

Elternarbeit

Wie bereits im Kapitel Eltern erwähnt, ist die Elternarbeit sehr entscheidend. Überlege dir wo und wie du die Eltern, die die Jubla nicht kennen, am besten erreichen kannst.

Medienarbeit

Die Präsenz in den Medien und in der Öffentlichkeit allgemein kann dazu beitragen, dass immer mehr Personen von der Jubla hören und sich dafür interessieren. Wichtig ist, dass vor allem bei Informationen, die auch an Personen ohne Jubla-Wissen weitergegeben werden, die Jubla immer kurz erklärt wird.

Werbematerial

Habt ihr Informationsblätter und Werbematerialien? Falls ja, wie sind diese gestaltet? Es lohnt sich, gewisse Dinge besonders gut zu überdenken (z.B. was ein Kind in der Jubla lernen kann), bevor ein Flyer oder eine Broschüre erstellt und verteilt wird. Vorlagen für Infobroschüren in verschiedenen Sprachen stehen zur Verfügung.


Hindernisse und Bedenken abbauen

Bedenkt bei der Bewerbung eurer Jubla-Schar, dass für einige Personen auch weitere Informationen sehr entscheidend sind. So kannst du von Beginn an Bedenken abbauen und allfällige Hindernisse beseitigen. Folgend ein paar Tipps zu möglichen Fragen, die verschiedenste Personen beschäftigen könnten:

  • Was kostet es, wenn das Kind die Gruppenstunden oder ein Lager besucht? Welche Möglichkeiten gibt es, wenn sich die Eltern dies nicht leisten können?

Tipp: Vielleicht kann die Kirchgemeinde finanzielle Unterstützung bieten, damit Kinder von sozial benachteiligten Familien trotzdem ins Lager kommen können. In manchen Kirchgemeinden gibt es auch einen kirchlichen Sozialdienst, an den du dich wenden kannst. Auch das Angebot der KulturLegi unterstützt finanziell. Hilf Familien auch bei der Organisation fehlender Ausrüstung (z.B. Flohmarktaktion).

  • In der Jubla wird Sport getrieben. Heisst dies, dass ein Kind mit einer körperlichen Beeinträchtigung nicht teilnehmen kann? Welche Möglichkeiten bestehen da?

Tipp: Die Jubla hat eine Partnerschaft mit Blindspot. Blindspot hilft euch dabei, es auch Kindern mit Beeinträchtigung(en) zu ermöglichen, an den Aktivitäten teilzunehmen.

  • Die Jubla ist katholisch. Sind denn Kinder anderer Konfessionen trotzdem willkommen? Muss mein Kind dann an katholischen Ritualen teilnehmen?

Tipp: Jungwacht Blauring ist offen für Kinder und Jugendliche aller Religionen, Konfessionen und Kulturen. Rituale können den Zusammenhalt fördern und sollen niemals ausschliessend sein. Die Teilnahme an Ritualen ist freiwillig und die Deutung bleibt jedem Mitglied überlassen.

  • Die Gruppenstunde findet immer samstags statt, da hat mein Kind Fussballturniere. Das Lager ist immer im Sommer, da verbringen wir die Ferien als Familie. Ist dies ein Problem? Gibt es Gruppen, die sich an anderen Tagen treffen? Sind allenfalls andere Kinder auch davon betroffen, so dass es sich lohnt, eine neue Gruppe zusammenzustellen?

  • Wir verstehen nicht gut Deutsch. Wie kann ich mich trotzdem über die Aktivitäten informieren? Gibt es eine Bezugsperson, die auch dieselbe Sprache spricht wie ich?

  • Aus religiösen, gesundheitlichen oder sonstigen Gründen kann ein Kind gewisse Nahrungsmittel nicht essen oder an gewissen Aktivitäten nicht teilnehmen. Oder es benötigt Medikamente oder sonst eine spezielle Pflege. Vielleicht hat das Kind auch eine Beeinträchtigung? An wen können sich die Eltern wenden? Kann das Kind trotzdem in die Jubla kommen? Welche Alternativen/ Möglichkeiten gibt es, damit sich sowohl die Leitenden, die Eltern, aber auch das Kind wohlfühlen?

Tipp: Schafft im Leitungsteam ein Bewusstsein dafür, was alles Gründe sein könnten, wieso ein Kind nicht in die Jubla kommt. Überlegt euch in einem weiteren Schritt, wie ihr dem entgegenwirken könnt. Meist sind es einfache Dinge, die man anpassen muss, um bei den Eltern Bedenken abzubauen


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