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Eigenschaften von Begleitpersonen
Die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die für eine gute Begleitung notwendig sind, erwerben Begleitpersonen nicht bloss durch einen Kursbesuch oder mit dem Lesen dieser Informationen. Vielmehr ist die Lebenserfahrung ausschlaggebend. Diese Fähigkeiten und Fertigkeiten lassen sich in persönliche Kompetenzen, Leitungskompetenzen und Fach-/Methodenkompetenzen gliedern.
Als Bild dient uns ein Rucksack, in den fortlaufend Erlebnisse und Begegnungen gepackt werden können – egal ob diese inner- oder ausserhalb der Jubla geschehen. Genauso wenig, wie Lebenserfahrung messbar ist, sind die Anforderungen an Begleitpersonen spezifiziert. Abgesehen von Qualifikationen, wie sie z. B. J+S für die Tätigkeit als Begleitperson vorschreibt, sind alle anderen Kriterien nicht scharf abgrenzbar als Eigenschaften idealer Begleitpersonen.
Persönliche Kompetenzen
Der beschriebene Rucksack voller Kompetenzen macht eine Begleitperson in ihrer Rolle vertrauenswürdig und zuverlässig. Schliesslich wurde sie wegen dieser Kompetenzen für die Begleitaufgaben ausgewählt. Mit dieser Überzeugung kann sie den Begleiteten Beratung und Unterstützung auf eine Art und Weise anbieten, die Sicherheit und Halt vermittelt.
Die Voraussetzung für das situative Anpassen der Begleitung ist Flexibilität und Offenheit gegenüber Neuem. Eine gute Begleitperson tritt gegenüber den Leitenden nicht als allwissende Person auf, sondern kann aus den Erkenntnissen, die aus der Zusammenarbeit mit den Begleiteten entstehen, lernen und sich weiterentwickeln.
In der Begleitarbeit gibt es selten ein klares Richtig oder Falsch. Es ist aber durchaus möglich, dass die Begleiteten einmal nicht einverstanden sind mit der Art und Weise, wie sie begleitet werden. In diesen Fällen reagiert eine kritikfähige Begleitperson gut, wenn sie Rückmeldungen annimmt und konstruktiv damit umgeht. Zudem überprüft sie mit einer selbstkritischen Haltung regelmässig, ob sie die geforderte Begleitung anbieten kann oder ob sie Unterstützung aus dem Begleitnetzwerk beiziehen will.
Leitungskompetenzen
Um auf der Basis von Vertrauen und Offenheit gute Begleitbeziehungen aufbauen zu können, werden an Begleitpersonen besondere Anforderungen an das Auftreten und die Kommunikation gestellt.
In passiven Begleitmomenten ist das bewusste Zuhören und Wahrnehmen zentral. Mit Einfühlungsvermögen und einem Gespür für das Wesentliche können Begleitende eine Situation ganzheitlich erfassen und beurteilen. Denn das Wesentliche ist manchmal nicht offensichtlich erkennbar, sondern muss aus Gehörtem, Gesehenem und Empfundenem interpretiert werden.
Eine ausgeprägte Zielorientierung und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, ermöglichen es einer Begleitperson, den Begleitprozess nachhaltig zu verfolgen und die vereinbarten Aufgaben erfolgreich umzusetzen.
Fach- und Methodenkompetenzen
Die Anforderungen an inhaltliche Fachkompetenzen sind für jede der drei Begleitrollen unterschiedlich. Präsides haben z. B. Kenntnisse in der spirituellen Animation, Lagercoachs beherrschen die Lageradministration und Scharbegleitende haben umfassende Kenntnisse über die Strukturen und Abläufe bei Jungwacht Blauring. Alle Begleitpersonen greifen hingegen auf vergleichbares methodisches Fachwissen als Werkzeugkoffer für ihre Begleitarbeit zurück, wie zum Beispiel Gesprächsführung oder das Begleiten von Gruppenprozessen. Der Fokus der Begleitung liegt im Allgemeinen nicht darin, die Leitenden auszubilden. Es geht darum, sie zu ermächtigen, ihr bereits vorhandenes Fachwissen auf sinnvolle und wirksame Weise anzuwenden.
Ich als Begleitperson - Leitfragen
Welche Eigenschaften als Begleitperson bringst du mit?
Was fällt dir leicht? Was weniger?
Wo siehst du dein Entwicklungspotenzial?
Welche Eigenschaften haben deine Begleitvorbilder?
Wie hast du die Zusammenarbeit mit Begleitpersonen erlebt?
Wie haben dich Begleitpersonen in deiner bisherigen Jubla-Tätigkeit unterstützt?