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Ausbildungsblock Krisenkonzept SLK

Ausbildungsblock Krisenkonzept SLK

Kursstufe

☐ GK | ☐ GLK | ☒ SLK | ☐ EKK | ☐ Sonstiges:

Datum/Zeit/Ort

 

1h

 

Leitung

 

Anzahl Kulei:

Inhalte (nach Stoffprogramm)

  • Was ist das Krisenkonzept? 

  • Was ist eine Krise? 

  • Rollen und Aufgaben im Krisenfall 

  • Kantonales und nationales Krisenteam 

  • Medien im Krisenfall 

  • Krisentelefonnummer 

  • Vorgehen in schwierigen Situationen 

Ziele

  • Die TN kennen verschiedene Ansprechpersonen im Krisenfall und wissen wie das Krisenteam sie unterstützen kann. 

  • Die TN kennen das Vorgehen im Notfall/Krisenfall und ihre Rolle als erste Koordinationsperson vor Ort. 

  • Die TN kennen Chancen und Gefahren von Medieninteresse im Krisenfall. 

Methoden

 

Sozialform(en)

BG oder Plenum / Kleingruppen

Material/Hilfsmittel

  • schub.verantwortung, S. 44ff 

  • schub.netzwerk S. 52 

  • Papier und Stifte 

  • Kant. Krisentelefonkärtchen 

  • Audio-Datei Krisenfall:

  • jubla.ch/krisenkonzept als mögliches Hilfsmittel im Lager  

Info für TN

  •  

Vorbereitung

Vor dem Kurs:

  • schub.verantwortung S. 44-49 und schub.netzwerk S. 52 Kasten lesen 

     

     

Im Kurs:

  • Kantonales Krisentelefonkärtchen mit Krisentelefonnummer bestellen 

    Einzelne Aktionen aus Hauptteil 2 auf einzelnen Zettel vorbereiten

Vor dem Block:

  • Material bereit stellen (Papier, Stifte)

  • Audio-Datei herunterladen und zum Abspielen vorbereiten 

  • jubla.ch/krisenkonzept digital oder ausgedruckt

Zeit

Beschreibung

Bemerkung

10'

Einstieg: Methode Kugellager 

(2 TN stehen sich gegenüber im Kreis und diskutieren während 1-2 Minuten eine Frage. Anschliessend werden die Partner gewechselt.) 

  • Wann komme ich an meine Grenzen? 

  • Was ist eine Krise? 

  • Wer hilft mir als Schar-/Lagerleitung in schwierigen Situationen? 

  • Was ist das Krisenkonzept? 

  • Wann muss ich das Krisentelefon anrufen? 

Ziel: Vorwissen aktivieren, Austausch fördern (mögliche Antworten zu den Fragen sind in schub.verantwortung S. 44ff) 

 

15'

 

Hauptteil (Informieren, Verarbeiten)

1. Krisenfälle (Diskussion in Kleingruppen) 

Schwierige Situationen und Krisenfälle werden den TN vorgelesen und folgende zwei Fragen werden bei jeder Situation besprochen: 

„Welche Funktionen/Aufgaben kann ich, in einem solchen Fall, übernehmen?“ / “Wer hilft mir in dieser Situation weiter?“ 

  • Meine Mitleiterin, die sehr viel Erfahrung hat, ist krank und ich muss die Gruppenstunde selber durchführen.  

  • Ein Kind hat im Lager Heimweh.  

  • Bei einem Kind besteht Verdacht, dass es zu Hause geschlagen oder missbraucht wird.  

  • Mehrere Kinder haben Läuse im Lager.  

  • Es gibt Streit im Leitungsteam nachdem ein Scharanlass schlecht organisiert war.  

  • Ein sehr starkes Gewitter kommt auf den Lagerplatz zu.  

  • Ein Knabe bricht sich auf der Wanderung im Lager das Bein.  

  • Ein Kind ist nach dem Sportblock im Wald in einer Gruppenstunde nicht mehr auffindbar. 

  • Die Polizei befragt gewisse Leitende im Zusammenhang mit einem Waldbrand in der Nähe des Lagerplatzes. 

  • Ein Reporter kommt ins Lagerhaus und fragt wieso in der letzten Nacht bis um 4 Uhr Lärm aus dem Haus hörbar war. 

Fazit Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig anrufen. Aber das Krisentelefon ist kein Spasstelefon.

Hilfsmittel: schub.verantwortung 
Kantonales Krisentelefonkärtchen   

Während den Diskussionen sollen die TN die Seiten 46 und 47 im schub.verantwortung aufschlagen. 

 

 

 

 

 

Ab wann würde die Schar den Lagerplatz verlassen? Wie würde eine solche Evakuation ablaufen? 

 

Kantonales Krisentelefonkärtchen mit Krisentelefonnummer verteilen. Wichtige Nummern direkt im Natel speichern.  

15'

2. Krisenorganisation 

Das Vorgehen in einem Krisenfall wird anhand eines Beispiels in eine Reihenfolge gebracht. 

Situation: Nach einem Nachtgeländespiel werden die Kinder durchgezählt. Oli fehlt. Nach einer Viertelstunde suchen und rufen ist er nicht gefunden. In welcher Reihenfolge könnten die folgenden Aktionen danach stattfinden? 

  • Restliche Kinder ins Bett bringen 

  • Weitersuchen (wie lange noch?) 

  • Suche abbrechen (evtl. zu gefährlich?) 

  • Polizei verständigen 

  • Eltern verständigen 

  • Coach/Präses/Scharbetreuung verständigen 

  • Krisenteam kontaktieren* 

  • Krisenteam kontaktiert juristische Beratung 

Hier sind die Aktionen in einer sinnvollen chronologischen Reihenfolge. Für den Block empfiehlt es sich die Aktionen auf Zettel einzeln auszulegen. Die TN sollen sie dann in die richtige Reihenfolge bringen und diskutieren. 

FazitAufgaben der Lagerleitung: Koordinieren, Hilfe anfordern und zusammenarbeiten (intern und extern) 
Hilfsmittel: schub.verantwortung S. 48ff (inkl. Illustration)

*Testanruf: 
Es besteht nach Absprache die Möglichkeit in den Kursblock einen Testanruf ans Krisentelefon einzubauen. Dabei müssen aber folgende Regeln befolgt werden: 

  • Für Testanrufe vorher anfragen 

  • Genaues Zeitfenster, Inhalt des Krisenanrufes und Anzahl Anrufe definieren 

  • Erwartungen klären 

Erfahrungsbericht Krisentelefon 
In diesem Bericht beschreibt ein Scharleiter seine Erfahrungen aus einem Krisenfall und wie die Zusammenarbeit mit dem Krisenteam funktioniert hat. Als Abschluss des ersten Teils dieses Blocks eignet sich dieser sehr authentische Beitrag sehr gut um das Verständnis fürs Thema zu vertiefen. 

Mögliche anschliessende Diskussionsfragen:  

  • Was nehmt ihr aus dem Beitrag mit? 

  • Was überrascht euch? 

  • Was ist wichtig betreffend Medien? (Übergangsfrage zu nächstem Teil) 

(Hinweis: Für Leiterinnen und Leiter die selber schon eine Krisensituation erlebt haben, kann dieser Beitrag sehr aufwühlend sein. Seit darauf vorbereitet, dass die TN nach dem Anhören des Beitrags das Bedürfnis haben über das Gehörte zu diskutieren und ihre eigenen Erfahrungen zu teilen.)

 

15'

3. Umgang mit Medien im Krisenfall 

Einstiegsfrage: Warum muss man im Umgang mit Medien aufpassen? 

  • Negativberichte im Zusammenhang mit Kindern löst grosse Betroffenheit aus, dies interessiert Leser/innen 

  • Negative Schlagzeilen können Jungwacht Blauring schaden 

Mit Hilfe der Merkpunkte für den Umgang mit Medien werden auf Plakaten „Dos/Don’ts“ im Umgang mit Medien gesammelt.  

Beispiel:  

Das sollte ich im Umgang mit Medien unbedingt: 

  • Krisenteam informieren 

  • Jegliche Information an die Medien mit dem Krisenteam besprechen 

  • Mit Polizei zusammenarbeiten 

Das sollte ich im Umgang mit Medien vermeiden: 

  • Keine unvorbereiteten Medieninformationen 

  • Medien nicht ohne Kommentar vom Platz verweisen 

  • Betroffene vor direkten Anfragen schützen 

  • Medienleute nicht unbegleitet an die Unfallstelle lassen 

  • Gerüchte und Vorverurteilungen von Personen vermeiden 

  • Scharwebseite inkl. soziale Medien (z.B. Facebook) sperren oder mind. gewisse Bilder (betroffene Personen und/oder ähnliche Aktivitäten) 

FazitDen Medien keine Auskunft geben, ohne mit dem Krisenteam Rücksprache zu halten

Hilfsmittel:  schub.verantwortung S. 49 
schub.netzwerk S. 52

 

5'

Ausstieg: Offene Fragen im Plenum 

Aussagen/Fragen:  

  • Wichtigste Aussage des Krisenkonzepts ist für mich... 

  • So werde ich mich im Krisenfall verhalten... 

  • In der Rolle als Schar-/Lagerleitung im Krisenfall kann ich unterstützen, indem ich...  

(offene Augen/Ohren, Meldung an Kritel/Coach/Präses, Nothilfe leisten, Aufgaben delegieren: z.B. Kinder/Betroffene betreuen und vor Medien schützen, Medien in Absprache mit Fachperson über Zeitpunkt der Informationen informieren,  keine Vorverurteilungen/Vermutungen anstellen...) 

  • Diese Frage ist für mich noch offen... 

  • Das habe ich gelernt…

jubla.ch/krisenkonzept dient als gute Übersicht

Fazit

Eine Krise ist eine individuelle Empfindung. Das Krisentelefon steht bei Krisen zur Verfügung. In gewissen Spezialfällen muss das Krisentelefon informiert werden. Als Schar- oder Lagerleitung ist es wichtig zu koordinieren und sich dem Umgang mit Medien bewusst zu sein.

Sicherheitsüberlegungen

Schlechtwettervariante

  •  

Auswertungsnotizen

  •  

Kontakt

krisen@jubla.ch