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Ausbildungsblock Input geschlechtergerechte Kommunikation

Kursstufe

☐ GK | ☐ GLK | ☒ SLK | ☐ EKK | ☐ Sonstiges:

Datum/Zeit/Ort

20 Min. + Inputs während des Kurses

Leitung

Anzahl Kulei:

Inhalte

  • Wieso ist geschlechtergerechte Kommunikation wichtig?

  • Wie lässt sich geschlechtergerechte Kommunikation unkompliziert umsetzen?

Ziele

  • TN erkennen, wieso geschlechtergerechtes Kommunizieren in der Jubla wichtig ist

  • TN kennen einige praktische Tipps, wie man unkompliziert geschlechtergerecht kommuniziert

  • TN kennen das Merkblatt geschlechtergerechte Kommunikation

Methoden

frontal

Sozialform(en)

Plenum

Material/Hilfsmittel

Info für TN

Vorbereitung

  • Merkblatt geschlechtergerechte Kommunikation lesen und für TN ausdrucken

  • Haltungspapier Gender lesen und für TN ausdrucken

  • Plakat mit den Namen aller Kurs-Leitenden und Kursteilnehmenden und Platz für Strichli-liste vorbereiten

Zeit

Beschreibung

Bemerkung

5 Min.

Einstieg
Die Geschichte von Nathan

Die Leitung liest den TN folgende Geschichte vor:

„Wie immer rennt der kleine Nathan vor der Samstagmorgen-Gruppenstunde die enge Wendeltreppe Zuhause hinunter zur Küche, um sein «Zmorgenbrot» in Windeseile zu essen. Diesmal aber rennt er zu schnell: Nathan fällt die Treppe hinunter und bleibt verletzt liegen. Nathans Vater, der gerade das Frühstück auftischt, reagiert richtig und ruft sofort die Ambulanz. Während der Vater voller Sorge an der Haustüre zurückbleibt, wird Nathan mit Blaulicht ins Spital gefahren und dort direkt in den Operationssaal gebracht. Als er auf dem Operationstisch bereitliegt, ruft der herbeieilende Arzt entsetzt: «Ich kann nicht operieren – das ist ja mein eigener Sohn!»„

...und fragt anschliessend:
Habt ihr den Fehler gefunden? Hat sich Nathans Vater etwa einfach mal rasch von der Küche ins Spital «gezaubert»?

Antwort:
Nein – die Antwort auf das Rätsel ist ganz einfach: Der herbeieilende «Arzt» ist eigentlich eine «Ärztin», nämlich Nathans Mutter.

Interpretation / Gedanken dazu:
Die vielleicht etwas verwirrende Geschichte von Nathan zeigt unmissverständlich auf: Wenn wir zwecks Einfachheit eines der beiden Geschlechter weglassen, schafft es unsere Phantasie nicht, die andere Variante mitzudenken. Entsprechend kommt sie in unserer Vorstellung gar nicht vor.
Die geschriebene oder gesprochene Kommunikation produziert Bilder in unserem Kopf, die einseitig oder falsch sein können. Diese Bilder bleiben hängen und beeinflussen unser Handeln. Peinlich wäre das z.B. dann, wenn wir «den Arzt» aus der Geschichte, also Nathans Mutter, in einem Brief fälschlicher Weise mit «Sehr geehrter Herr Dr.» ansprechen.

10 Min.

Hauptteil
Haltungspapier Gender

Auch in der Jubla ist es wichtig geschlechtergerecht zu kommunizieren, weil wir niemanden ausschliessen wollen. Die Geschlechtergerechtigkeit als Grundhaltung ist im Haltungspapier Gender festgehalten.

Haltungspapier Gender verteilen; Ausschnitte gemeinsam lesen, insbesondere:

«Und so wollen wir sie leben» und «und so wollen wir sie leben...»: Schlüsselsatz:
Unsere Kommunikation ist in Inhalt, Bild und Sprache geschlechtergerecht, indem sie die Vielfalt der Geschlechtsidentitäten sichtbar macht und keine Geschlechterklischees reproduziert.

Weitere Beispiele für Relevanz geschlechtergerechter Kommunikation:

  • Wenn also z.B. ein Kanton in den social media ein «Leiterfest» ausschreibt, könnte es sein, dass sich Jubla- oder Blauring-Leiterinnen nicht angesprochen fühlen.

  • Wenn wir an einem Elternabend eine Jubla-Schar von einem «Leiterzelt» sprechen, denken die Eltern fälschlicherweise an geschlechtergetrennte Zelte.

  • Wenn eine Jubla-Schar auf ihrer Webseite nur Fotos von Mädchen zeigt, fühlen sich die Buben / Eltern von Buben nicht angesprochen.

  • Wenn ein Jubla-Kanton an der KK nach «einem neuen Präsidenten» sucht kann es sein, dass mögliche weibliche Kandidatinnen vergessen gehen, oder sie selbst gar nicht auf die Idee kommen, sich zu melden.

Deshalb ist in unserer gesamten Kommunikation (mündlich / schriftlich / Bild) wichtig, geschlechtergerecht zu kommunizieren. Das Hilfsmittel «Merkblatt geschlechtergerechte Kommunikation» hilft uns dabei, darauf zu achten und gibt uns Tipps, wie wir unkompliziert geschlechtergerecht kommunizieren können. Merkblatt verteilen und gemeinsam überfliegen / einzelne Beispiele vorstellen.

5 Min.

+ während Kurs

Ausstieg
Gender-Battle

Während diesem Kurs wollen wir uns gegenseitig aufs Maul schauen, ob wir geschlechtergerecht kommunizieren:

Auf einem Flipchart wird dazu während dem ganzen Kurs jedes Mal bei der Person (Kulei und/oder alle TNs) ein Strich notiert, die nicht geschlechtergerecht kommuniziert, also zum Beispiel nur von «Leitern», «Teilnehmern», «Lehrerinnen» oder sonst etwas spricht. Alle Kurs-TN helfen mit darauf zu achten. Das Plakat bleibt während dem ganzen Kurs gut sichtbar hängen.

Am Kursende erhält das Kulei-Mitglied mit den meisten Strichen einen kreativen Negativ-Preis (wie Kaktus o.Ä.) und das Kulei-Mitglied mit den wenigsten Strichen einen kreativen Preis (z.B. ein genderneutraler «Gritibänz»).

Schlussbemerkung:

Wichtigste Neuerungen im neuen Haltungspapier Gender von 2020:

  • Vielfalt und nicht-binäre Geschlechtsidentitäten (also nicht mehr ausschliesslich männlich oder weiblich)

  • Tipps für den Scharalltag bzgl. geschlechtergemischten und geschlechtergetrennten Aktivitäten («Getrennte Gruppen/Scharen sollen ab und zu geschlechtergemischte Aktivitäten anbieten, Gemischte Gruppen/Scharen sollen ab und zu geschlechtergetrennte Aktivitäten anbieten»)

  • Aktualisierung der Hilfestellungen und Anlaufstellen

Plenum beim Block

Während Kurs

am Kursende

Fazit

Sicherheitsüberlegungen

Schlechtwettervariante

Auswertungsnotizen

Kontakt

oeffnung@jubla.ch

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