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Besonders in schwierigen Gesprächssituationen ist es wichtig, dass Begleitpersonen ihrem Gegenüber wertschätzend und empathisch begegnen. Negative Kritik mitteilen oder Konflikte begleiten sind anspruchsvolle Begleitaufgaben. Werden gewisse Grundsätze befolgt, führen solche Gespräche für beide Seiten zu einem befriedigenden Ergebnis.


In herausfordernden Gesprächen hat die persönliche Einstellung der Begleitperson zum erwarteten Gesprächsergebnis und zum*zur Gesprächspartnerin oder zum Gesprächspartner*in einen grossen Einfluss auf den Verlauf des Gesprächs.

Als Begleitperson will ich ...

  • ... geduldig sein, zuhören und das Gegenüber ausreden lassen.

  • ... meine volle Aufmerksamkeit meinem Gegenüber schenken.

  • ... aufzeigen, dass ich ernsthaft helfen will.

  • ... das Vorgefallene ernst nehmen.

  • ... mich darauf einstellen, dass auch eine negative Reaktion wie Enttäuschung, Wut, Trauer, Empörung, Frust oder Verunsicherung beim Gegenüber entstehen kann.

  • ... meinem Gegenüber innerlich das Recht auf eine negative Reaktion einräumen.

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J+S

: Broschüre «Kommunikation»

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Senden, S. 15 ff.
Mit Störungen umgehen, S. 39 ff.
Konflikte lösen im Gespräch, S. 67 ff.

Ich will nicht ...

  • ... Bemerkungen machen, die mein Gegenüber reizen.

  • ... die Bedeutung, das Niveau, den Status, die Erfahrung, Intelligenz oder Urteilsfähigkeit meines Gegenübers in Frage stellen.

  • ... mein Gegenüber abwertend mit anderen vergleichen.

  • ... Vorwürfe an mich mit Gegenvorwürfen kontern.

  • ... «psychologisieren», also nicht eine beobachtete Situation zu eifrig analysieren und zu viel hineininterpretieren.

  • ... mit persönlichen Angriffen und verletzenden Formulierungen auftreten.

  • ... Ironie oder Sarkasmus verwenden und meinem Gegenüber das Gefühl geben, dass ich die Sache nicht ernst nehme.


Hilfreiche Gesprächstechniken

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Auf einen angenehmen, aber authentischen Beginn des Gespräches achten.

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Unangenehme Mitteilungen, ohne lange zu zögern, offen und klar kommunizieren.
«Ich kann das Lagerprogramm so nicht annehmen.»

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«Entwaffnende Offenheit» versuchen: ohne Bagatellisierung und ohne Dramatisieren.
«Ich möchte euch erklären, aus welchen Gründen ... »
«Der Entscheid war nicht einfach. Ich kann verstehen, dass dich das enttäuscht.»Auf einen angenehmen, aber authentischen Beginn des Gespräches achten.

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Der emotionalen Reaktion auf die schlechte Nachricht angemessen Zeit einräumen. Nicht abklemmen durch Relativierung oder Abschwächung. Warten und dem Gegenüber Zeit für eine Reaktion geben.

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Dem negativen Gefühl die Spontanität rauben, indem ich toleriere, dass es angemessen ist und sich einstellen darf («Spontan-Paradoxie»), und so die Frustration ein Stück weit vermindern.
«Es ist in Ordnung, wenn du enttäuscht bist.»

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Mit dem Gegenüber die Konsequenzen, die sich aus der unangenehmen Mitteilung ergeben, besprechen.
«Was heisst das für dich?»
«Was brauchst du von mir/uns?»

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Auf die Echtheit und die Glaubwürdigkeit besonders achten und keinen billigen Trost oder künstliches Mitleid aussprechen.
«Es tut mir leid, dir mitteilen zu müssen, dass ...»

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Nicht auf Nebensächlichkeiten herumtreten.
«Das Motto ‹Ali Baba› hattet ihr doch schon vor drei Jahren, nicht?»

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Kritisches Verhalten direkt, konkret und genau bezeichnen. Verallgemeinerungen vermeiden.


Quellenangaben:
Pfadibewegung Schweiz (Hg., 2016): Rückmelden, Qualifizieren und Fördern im Ausbildungskurs, Bern, 16 –24.


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