Besonders in schwierigen Gesprächssituationen ist es wichtig, dass Begleitpersonen ihrem Gegenüber wertschätzend und empathisch begegnen. Negative Kritik mitteilen oder Konflikte begleiten sind anspruchsvolle Begleitaufgaben. Werden gewisse Grundsätze befolgt, führen solche Gespräche für beide Seiten zu einem befriedigenden Ergebnis.
In herausfordernden Gesprächen hat die persönliche Einstellung der Begleitperson zum erwarteten Gesprächsergebnis und zum*zur Gesprächspartner*in einen grossen Einfluss auf den Verlauf des Gesprächs.
Als Begleitperson will ich ...
... geduldig sein, zuhören und das Gegenüber ausreden lassen.
... meine volle Aufmerksamkeit meinem Gegenüber schenken.
... aufzeigen, dass ich ernsthaft helfen will.
... das Vorgefallene ernst nehmen.
... mich darauf einstellen, dass auch eine negative Reaktion wie Enttäuschung, Wut, Trauer, Empörung, Frust oder Verunsicherung beim Gegenüber entstehen kann.
... meinem Gegenüber innerlich das Recht auf eine negative Reaktion einräumen.
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J+S: Broschüre «Kommunikation» |
Ich will nicht ...
... Bemerkungen machen, die mein Gegenüber reizen.
... die Bedeutung, das Niveau, den Status, die Erfahrung, Intelligenz oder Urteilsfähigkeit meines Gegenübers in Frage stellen.
... mein Gegenüber abwertend mit anderen vergleichen.
... Vorwürfe an mich mit Gegenvorwürfen kontern.
... «psychologisieren», also nicht eine beobachtete Situation zu eifrig analysieren und zu viel hineininterpretieren.
... mit persönlichen Angriffen und verletzenden Formulierungen auftreten.
... Ironie oder Sarkasmus verwenden und meinem Gegenüber das Gefühl geben, dass ich die Sache nicht ernst nehme.
Hilfreiche Gesprächstechniken
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Auf einen angenehmen, aber authentischen Beginn des Gespräches achten. |
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Unangenehme Mitteilungen, ohne lange zu zögern, offen und klar kommunizieren. |
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«Entwaffnende Offenheit» versuchen: ohne Bagatellisierung und ohne Dramatisieren. |
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Der emotionalen Reaktion auf die schlechte Nachricht angemessen Zeit einräumen. Nicht abklemmen durch Relativierung oder Abschwächung. Warten und dem Gegenüber Zeit für eine Reaktion geben. |
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Dem negativen Gefühl die Spontanität rauben, indem ich toleriere, dass es angemessen ist und sich einstellen darf («Spontan-Paradoxie»), und so die Frustration ein Stück weit vermindern. |
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Mit dem Gegenüber die Konsequenzen, die sich aus der unangenehmen Mitteilung ergeben, besprechen. |
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Auf die Echtheit und die Glaubwürdigkeit besonders achten und keinen billigen Trost oder künstliches Mitleid aussprechen. |
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Nicht auf Nebensächlichkeiten herumtreten. |
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Kritisches Verhalten direkt, konkret und genau bezeichnen. Verallgemeinerungen vermeiden. |
Quellenangaben:
Pfadibewegung Schweiz (Hg., 2016): Rückmelden, Qualifizieren und Fördern im Ausbildungskurs, Bern, 16 –24.
Weitere Infos
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